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Kultur

Frühlingslieder

#Musik verbindet l 2021-03-17

Musik verbindet

ⓒ GUGAKWORLD

Chunbun춘분, die Tagundnachtgleiche im Frühjahr, fällt dieses Jahr auf den 20. März und signalisiert den tatsächlichen Frühlingsanfang. Wenn Tag und Nacht gleich lang werden, beginnen Frühlingsblumen wie Forsythien und Azaleen zu erblühen und auch die Winde werden lauer. Zu diesem Zeitpunkt nahmen in der Vergangenheit die Bauern wieder ihre Arbeit auf und die im Winter durch schweren Schneefall sowie kalte Witterung beschädigten Häuser wurden nun repariert. Außerdem bereicherten die auf den Feldern und Bergen vorzufindenden frischen Wildkräuter die Kost der einfachen Leute. Einem alten buddhistischen Mönch wird das folgende Gedicht zugeschrieben:


Verschiedene Blumen in Frühling, der silbrige Mond im Herbst,

klare Winde im Sommer und Schnee im Winter.

Ist man im Frieden mich sich selbst, sind das alles gute Zeiten.


Damit wird ausgedrückt, dass man mit einem aufgeschlossenen und ruhigen Geist die Schönheit aller vier Jahrezeiten wertzuschätzen weiß. 


Die nun bereits über ein Jahr anhaltende Corona-Pandemie hat überall auf der Welt den Alltag der Menschen auf den Kopf gestellt. Da es nun sehr schwierig geworden ist, ins Ausland zu reisen, geben viele an, dass sie das nach der Pandemie am liebsten nachholen möchten. Deshalb dürften bei ihnen die Nachrichten über Impfstoffe und Medikamente auf große Freude gestoßen sein. Denn die Aussichten, bald wieder reisen zu können, rücken damit in greifbare Nähe. In Vorfreude darauf soll das traditionelle koreanische Lied „Jukjangmanghye”죽장망혜 vorgestellt werden. Mit Jukjang wird ein Stab aus Bambus bezeichnet und Manghye steht für ein Paar Schuhe aus gezwirbeltem Stoff oder Hanf. Aus Stroh angefertige Schuhe heißen „Mituri“미투리 und ähnelten denen, die von den einfachen Leuten getragen wurden. Sie waren aber wesentlich robuster und ansehnlicher in ihrer Form. Bei klarem Wetter sollen die Gelehrten gern in diese Mituri geschlüpft sein. Dazu noch ein Bambusstab in der Hand und eine Kalebassenhälfte zum Wasserschöpfen an der Seite, so waren sie gut vorbereitet, um sich in die Natur zu begeben. Wenn im alten Korea ein Gelehrter einen Ausflug in die Natur machte, ritt er für gewöhnlich auf einem kleinen Pferd und ein ihn begleitender Diener trug das Gepäck. Nur das Nötigste wurde mitgenommen, denn das Ziel war, sich von allen weltlichen Begehrlichkeiten zu lösen und die Natur in ihrer Ursprünglichkeit zu genießen. 


Während die Gelehrten von Reisen im Frühling träumten, war für die Bauern die Zeit gekommen, die Arbeit wieder aufzunehmen. Bei dem Lied „Sanyuhwaga”산유화가 bzw. „Lied der Bergblumen” handelt es sich um ein immaterielles Kulturgut aus der Provinz Süd-Chungcheong. Gesungen wurde es in der Baekje-Zeit von Bauern beim Reispflanzen in den Regionen Buyeo부여, Gongju공주 und Nonsan논산. In dem Lied wird das harte Los des Baekje-Volkes vor vielen Jahrhunderten beschrieben. Nach dem Untergang des Königreiches Baekje im Jahr 660 verschleppte nämlich das chinesische Reich 12.000 Untertanen von Baekje sowie ihren Kronprinzen als Kriegsgefangene. Zurück blieb ein traumatisiertes Volk. Über 1000 Jahre sind nun vergangen und noch immer halten die Menschen aus dieser Region Gedenkzeremonien für die verschleppten Familienangehörigen. Solche tragischen Familiengeschichten gehen nicht selten in der offiziellen Geschichtsschreibung unter, aber als Lieder werden sie über die Generationen hinweg in Erinnerung gehalten. 


Musik

  1. „Die Liebe ist erblüht“, gesungen von Akdan Gwangchil 
  2. „Jukjangmanghye”, gesungen und gespielt auf dem Gayageum von Park Gui-hui 
  3. „Lied der Bergblumen“, gesungen von Park Hong-nam u.a. 

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