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Kultur

Lieder für gesellige Runden

#Musik verbindet l 2022-09-01

Musik verbindet

Lieder für gesellige Runden

Heute ist der erste Tag im September. Noch ist es heiß, aber der Herbst ist nicht mehr weit. Die Zeit ist verflogen, denn Neujahr scheint noch gar nicht so lange her zu sein. Genau die richtige Zeit, um sich mit Familie und Freunden zu einem Glas Wein zu treffen. In früheren Zeiten sangen Koreaner bei solchen Gelegenheiten gerne ein Lied, und diese Lieder wurden „Gwonjuga권주가“ genannt – „Lieder zum Offerieren eines Weines“. Sie enthielten einen Trinkspruch und den Wunsch nach einem langen und gesunden Leben. 


Auch Pansori hat Lieder, die zum Anbieten von Wein gesungen werden. Im Pansori „Heungboga“ besucht der gierige Nolbo seinen jüngeren Bruder Heungo, der plötzlich reich geworden ist. Heungbos Frau bereitet ein reiches Mal für den ungeliebten älteren Bruder zu, doch dann verlangt dieser von ihr, dass sie ihm den Wein mit einem Lied offerieren solle. Das ist ein großer Affront, denn solche Lieder wurden üblicherweise nur von Gisaeng gesungen, den damaligen Unterhaltungskünstlerinnen. Heungbos Frau ist empört und verlässt den Raum. 


Im Pansori „Chunhyangga춘향가“ verkleidet sich der Held Lee Mong-ryong이몽룡, der nun ein verdeckter Inspektor der Regierung ist, als ein Bettler und besucht die Geburtstagsfeier des Gouverneurs. Dort fordert er ein Gwonjuga ein, ein Lied zu seinem Wein. Der Gouverneur und die anderen Beamten sind von diesem Fremden in schäbigen Klamotten auf ihrer Party nicht gerade begeistert, aber sie können ihn nicht rausschmeißen. Denn einen Gast zum Gehen aufzufordern gilt als sehr unhöflich, selbst wenn es sich um einen ungebetenen Gast handelt. Der verkleidete Lee Mong-ryong fordert also, seinen Wein mit einem Lied offeriert zu bekommen, und eine Gisaeng erfüllt ihm widerwillig diesen Wunsch. Vermutlich fragt sie sich dabei, wie tief sie eigentlich gefallen ist, dass die diese Bitte eines Bettlers erfüllen muss. Die Worte des Liedes, das sie wählt, lauten daher auch: „Wenn du dieses Glas nimmst, wirst du für zehn Millionen Jahre so leben wie jetzt.“ Das Lied ist ein Fluch, der Lee Mong-ryong zu Tausenden von Jahren der Bettelei verdammt. Als er das hört, sagt Lee Mong-ryong, dass er den Wein nicht allein trinken könne, und versprüht ihn über all die anderen Gäste. 


„Jangjinjusa장진주사“ ist ein Gwonjuga von Jeong Cheol정철, einem bekannten Gelehrten aus der mittleren Joseon-Ära. 


Lasst ein Glas Wein trinken. Lasst noch ein Glas Wein trinken. 

Lasst eine Blume für jedes Glas pflücken und einen Berg von Blumen anhäufen.

Lasst uns trinken bis in die Unendlichkeit. 


Bei diesem Lied denkt man sofort an eine Gruppe adliger Herren, die in einem Blumengarten guten Wein und Unterhaltung genießen. Im Folgenden heißt es in dem Lied: „Wer wird schon mit mir trinken, wenn ich erst einmal tot bin? Wenn ein Affe auf meinem Grab pfeift, ist es zu spät für Reue.“ Das Lied macht einem also deutlich, dass man den Moment genießen sollte. 


Musik

  1. „Cheonsereul“, gesungen von Lee Jun-ah
  2. „Das Lied zum Anbieten des Weines“ aus „Chunhyangga“, gesungen von Oh Jung-sook, Buk von Kim Cheong-man
  3. „Gwonjuga“, gesungen von Gasaengi


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