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Kultur

Lieder, die uns Mut geben

#Musik verbindet l 2022-12-22

Musik verbindet

Lieder, die uns Mut geben

Die Arie „Gogocheonbyeon고고천변“ aus dem Pansori „Sugungga수궁가“ beschreibt, wie eine Schildkröte das erste Mal Land betritt. Sie will die Leber eines Hasen besorgen, um den kranken Meereskönig zu heilen. Für dieses Meereslebewesen ist der Gang an Land vermutlich so aufregend und furchteinflößend wie eine Reise ins Weltall für die Menschen. Als die Schildkröte ihren Kopf aus dem Wasser hebt, geht gerade die Sonne am Horizont auf. Da die Schildkröte im Unterwasserpalast lebt, dürfte das das erste Mal sein, dass sie die Sonne sieht. Im „Sugungga“ wird die Sonne als ein großes, rotglühendes Rad hoch am Himmel beschrieben, welches ein friedliches Dorf am Meer erleuchtet. Die Arie ist so schön, dass sie auch oft als Danga단가 gesungen wird, zum Aufwärmen der Stimmbänder, oder in Begleitung der Zither Gayageum가야금. 


Der heutige 22. Dezember ist Dongji동지, die Wintersonnenwende und damit die längste Nacht des Jahres. Das bedeutet gleichzeitig, dass ab morgen die Tage wieder länger werden. Früher betrachteten die Menschen Dongji daher als den Beginn des neuen Jahres, und nannten den Tag sogar „kleines Seol“, in Bezug auf das eigentliche Neujahr, das in Korea nach dem Mondkalender gefeiert wurde. Die Menschen erhielten an diesem Tag Kalender für das neue Jahr, und so wie am Neujahr nach dem Mondkalender Reiskuchensuppe gegessen wird, um ein Jahr älter zu werden, so wurde an diesem Tag Brei aus roten Bohnen gegessen. Die Farbe Rot soll böse Geister abschrecken, also vergossen die Menschen den roten Bohnenbrei früher auch an verschiedenen Stellen im Haus. So wollten sie alles Böse verjagen und neue Hoffnung willkommen heißen. 


Das Lied mit dem Titel „Bis der Morgen anbricht“ war ursprünglich ein Gedicht von Yun Dong-ju. 


Ziehe den Sterbenden schwarze Kleider an.

Ziehe den Lebenden weiße Kleider an.

Dann lege sie schlafen, Seite an Seite im gleichen Bett.

Wenn sie weinen, gebe ihnen Muttermilch.

Wenn der Morgen anbricht, wirst du das Lied der Trompete hören. 


Dieses Gedicht wurde während eines der dunkelsten Kapitel der koreanischen Geschichte geschrieben und bringt Yuns Hoffnung für die Zukunft zum Ausdruck. 

 

Man sagt, dass die dunkelste Stunde kurz vor der Morgendämmerung ist. So ähnlich ist es auch in unserem Leben. Jeder hat einmal schwere Zeiten, doch meistens kommt der Wendepunkt genau dann, wenn es am allerschlimmsten ist und man es nicht mehr aushält. Im Pansori „Heungboga흥보가“ gibt es eine Stelle, an der ein taoistischer Meister ein Stück Land für Heungbos Haus auswählt und sagt, es werde ihn reich machen. Kurz zuvor hatten Heungbo und seine Frau noch alles getan, was sie konnten, um nur ein wenig Geld zu verdienen. Heungbo ließ sich sogar an Stelle eines anderen auspeitschen und bettelte um Essen bei seinem gierigen Bruder Nolbo, der ihn nur verprügelte und mit leeren Händen wieder hinauswarf. Hätte Heungbo all dies nicht erlebt, sondern ein einigermaßen angenehmes Leben geführt, dann wäre er nie dem Rat des Meisters gefolgt. Aber da Heungbo an einem Tiefpunkt angelangt war, wusste er jede kleine Chance zu schätzen. 


Derzeit leiden viele Menschen weltweit unter den schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen und der unsicheren Lage. Aber egal, wie lange die Nacht dauert, irgendwann kommt auch wieder ein Morgen, also geben wir die Hoffnung nicht auf. 


Musik

  1. „Gogocheonbyeon“, gesungen von Kim Il-ryun, begleitet vom Sookmyung Gayageum Orchester
  2. „Bis der Morgen anbricht“, gesungen von Baneungjeom
  3. Passage aus dem „Heungboga“, gesungen von Kim Su-yeon, an der Trommel Kim Cheong-man

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