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Kultur

Gute Wünsche für das neue Jahr

#Musik verbindet l 2023-01-05

Musik verbindet

Gute Wünsche für das neue Jahr

Im Pansori „Sugungga수궁가“ geht die Schildkröte an Land, um für den kranken Meereskönig die Leber eines Hasen zu besorgen. Die Frage ist nur, wie sie den Hasen dazu bringt, mit ihr in den Palast am Meeresgrund zu gehen. Die Schildkröte lügt den Hasen schließlich an und sagt, dass der Meereskönig ihm einen hohen Posten am Hof geben wolle. Sie können sich vorstellen, wie überrascht der Hase ist, als er schließlich erfährt, was man eigentlich mit ihm vorhat. Doch das schlaue Tier gibt nicht auf. Stattdessen macht er dem Meereskönig weiß, dass seine Leber tatsächlich ein magisches Heilmittel sei, und er sie nach Belieben aus seinem Körper heraus und wieder hineintun kann. Momentan sei sie daher sicher an Land verstaut. Der König glaubt dem Hasen und bittet ihn also, an Land zu gehen und die Leber zu holen. Er richtet sogar ein Fest aus, mit dem er um die schnelle Rückkehr des Hasen bittet. 


Das Jahr 2023 ist das Jahr des Hasen. Auch im kommenden Jahr wird sicher wieder viel passieren, Gutes wie Schlechtes. Aber hoffentlich werden wir alle so viel Witz und Gelassenheit mitbringen wie der Hase aus dem „Sugungga“ und damit alle Widrigkeiten überwinden. 


Die Koreaner sagen zum Neuen Jahr „Saehae bok manhi badeuseyo새해 복 많이 받으세요“, zu Deutsch „Viel Glück im neuen Jahr“. Das Wort „bok“, also „Glück“ meint hier, dass es einem an nichts mangelt und das Schicksal es gut mit einem meint. Solch Glück kommt nicht jedem zuteil, sondern nur denjenigen, die selbst viel Gutes tun oder zumindest ehrlich und großzügig sind. Früher konnten die Menschen immer etwas Glück gebrauchen, und daher stickten sie das Wort „bok“ in ihre Kleidung oder schnitzten es in Gebrauchsgegenstände und Möbel. Auch heute noch ist das Wort überall im koreanischen Alltag zu finden. Makleragenturen werden auf Koreanisch Bokdeokbang복덕방 genannt, wohl um sicherzustellen, dass alles, was mit dem Kauf und Verkauf von Häusern zu tun hat, von Glück gesegnet ist. Und die Lotterie heißt Bokgwon복권, was wörtlich übersetzt „glückliches Los“ heißt. 


Im Pansori „Heungboga흥보가” ist Heungbo zunächst so arm, dass er seine Familie nicht zu ernähren vermag, geschweige denn anderen Menschen helfen kann. Aber eine verletzte Schwalbe zu verarzten, kostet kein Geld, sondern ist etwas, das er nur mit gutem Willen tun kann. Diese gute Tat bringt ihm schließlich großen Reichtum. Doch auch, was er danach tut, sollte uns allen ein Vorbild sein. Er genießt seinen Reichtum nicht allein, sondern teilt ihn mit anderen. Er erinnert sich an seine Vergangenheit und sagt allen Bedürftigen, dass sie zu ihm kommen sollen, damit er sein Glück mit ihnen teilen kann. Die Götter hatten wohl Heungbos gutes Herz erkannt und beschlossen, ihn dafür zu belohnen. Hören wir die Gugak-A-Capella-Gruppe Torys mit „Sirireong Silgeun시리렁 실근“.

 

Früher gab es in jedem Dorf in Korea eine Samulnori-Kapelle, die an Neujahr durch die Häuser der Dorfbewohner zog. Die Musiker spielten auf Trommeln und Gongs, alles Instrumente, die so richtig laut sind. Sie zogen durch alle Räume im Haus, vom Schlafzimmer über das Wohnzimmer, die Küche und das Bad bis hin zum Jangdokdae장독대, der Plattform mit all den Tontöpfen voller Sojasoße und fermentierter Sojabohnenpaste, und sangen Lieder, mit denen sie böse Geister vertrieben und das Glück einluden. Diese Lieder heißen Binari비나리. Sie erinnern daran, dass das Pech jeden treffen kann, und bringen gleichzeitig die Hoffnung zum Ausdruck, dass man in diesem Falle Glück im Unglück hat. Die Lieder bitten die Menschen, immer vorsichtig zu sein und sich klug und freundlich zu verhalten. 


Musik

  1. „Yakilera (Ddiddiroo Diroo Diroo)“, gesungen von Leenalchi
  2. „Sirireong Silgeun“, gesongen von den Torys
  3. „Binari“, gesungen von Jeon Young-rang, begleitet von Prelude

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