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Kultur

Lieder zur Frühlingsblüte

#Musik verbindet l 2023-03-09

Musik verbindet

Lieder zur Frühlingsblüte

Jedes Jahr um diese Zeit, also Anfang März, berichten die koreanischen Nachrichten vom Beginn der Raps- und Kirschblüte im Süden des Landes. Nach einem langen, kalten Winter freuen sich die Menschen in Korea auf die Frühlingsblüte und rufen dann eifrig spezielle Karten auf, um zu erfahren, wann es in ihrer Region so weit ist. In alten Zeiten waren dagegen Pflaumenblüte, Birnenblüte und Pfirsichblüte die typischen Frühlingsboten. Bei Bäumen, die so früh im Jahr blühen, kommen die Blüten meist vor den Blättern. Im Vergleich zu Kirschblüten, welche die Äste komplett bedecken, blühen die obengenannten Bäume spärlicher, und die einzelnen Blüten hängen zerbrechlich an trockenen und gewundenen Zweigen. Vermutlich liegt es daran, dass diese Blüten so kostbar und lieblich wirken. Ihr zerbrechliches Aussehen maskiert jedoch eine eiserne Widerstandskraft, was sie zum perfekten Symbol für eine der beliebtesten Weisheiten des alten Koreas machte: Oeyunaegang외유내강, „Nach außen zart, doch innen hart“. 


Das Lied „Ihwau이화우“, zu Deutsch „Birnenblütenregen“, basiert auf einem Gedicht. Wenn die Birnenblüten fallen, ist der Frühling fast vorbei. Das Gedicht stammt von einer Gisaeng, oder Unterhaltungskünstlerin, mit dem Namen Maechang매창, die in Buan부안 in der Provinz Jeollabuk-do전라북도 lebte.


Unter Tränen verabschiedete ich mich von meinem Liebsten, als es Birnenblüten regnete. 

Wird er an mich denken, wenn das Herbstlaub fällt? 

Über eine Entfernung von Tausenden von ri wandern nur einsame Träume hin und her. 


Maechang war für ihr Talent als Dichterin wie auch als Spielerin der Geomungo bekannt. Viele Männer bewunderten sie für ihr Talent und ihre Schönheit und wünschten sich eine Beziehung mit ihr. Doch sie verliebte sich in den deutlich älteren Dichter Yu Hui-gyeong유희경, der aus der niedersten Schicht kam. Das Gedicht „Birnenblütenregen“ schrieb Maechang, als Yu eines Tages nach Seoul ging und nicht wieder kam. In einer einsamen, schlaflosen Nacht ließ sie all ihre Sehnsucht und Enttäuschung in das Gedicht einfließen.


Die meisten Lieder, die auf Gedichten basieren, werden recht gleichmäßig gesungen, ohne viele Änderungen in der Tonhöhe. Doch dieses Lied gehört zur Gattung der „Jireum sijo지름시조“, bei denen der Anfang in hohen Noten gesungen wird. Die Sängerin holt tief Luft und stößt dann die erste Zeile aus, als ob sie all ihre aufgestaute Frustration und Sehnsucht rauslassen möchte. 


Unser letzes Lied für heute dreht sich um die Pfirsichblüte. Es stammt aus dem Teil des Pansori „Jeokbyeokga적벽가“, in dem die drei Hauptfiguren – Liu Bei, Guan Yu und Zhang Fei – in einem Pfirsichhain Waffenbrüder werden. Das Pansori „Jeokbyeokga“ beruht auf dem historischen chinesischen Roman „Die Geschichte der drei Reiche“. Zu Beginn der Pansori-Aufführung wird die chaotische Lage zum Ende der Han-Dynastie erklärt, und dann folgt eine Szene, in der die drei Helden vor einem Altar in einem Pfirsichhain eine Schwurbruderschaft eingehen. Warum wählten sie einen Pfirsichhain für diesen Schwur? Die rosa Pfirsichblüten sind sehr hübsch, aber daran liegt es nicht. Das Wort „Dowon도원“ oder „Pfirsichhain“ lässt an Mmureungdowon무릉도원“, denken, wie das chinesische Paradies genannt wird. Dieser Ort soll auch der Ursprung des Pfirsichbaumes sein. Indem der Schwur in einem Pfirsichhain stattfindet, wird die Entschlossenheit der drei Männer verdeutlicht, die Welt zu einem Ort zu machen, der dem Paradies gleicht. 


Musik:

  1. -    „Baekkot“, gesungen von Choi Yun-yeong
  2. -    „Ihwawu“, gesungen von Kim Na-ri
  3. -    „Schwur im Pfirsichhain“ aus dem Pansori „Jeokbyeokga“, gesungen von Ahn Suk-seon

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