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Kultur

Lieder über die Schönheit der Natur

#Musik verbindet l 2023-04-06

Musik verbindet

Lieder über die Schönheit der Natur

Viele Menschen beschweren sich, dass sie im Frühling besonders müde und erschöpft sind. Diese Frühjahrsmüdigkeit nennt sich auf Koreanisch Chungonjeung춘곤증 und wird dadurch verursacht, dass sich der Körper nicht schnell genug an die veränderten Bedingungen im Frühling anpasst. Da die Sonne früher aufgeht und später untergeht, ist man länger aktiv und schläft weniger, was einen dann im Laufe des Tages lethargisch macht. An solchen Tagen kann ein kleines Schläfchen oft Wunder wirken. Das Lied „Chunmyeongok춘면곡“ beschreibt, wie man sich fühlt, wenn man von seinem Mittagsschlaf im Frühling erwacht.


Ich öffnete das Bambusfenster, nachdem ich im Frühling von meinem Schläfchen erwacht war.

Die wunderschönen Blumen im Feld schienen die Schmetterlinge zurückzuhalten,

und die Weiden am Fluss wogen im Wind und versprühten einen zarten Duft.


Gasa가사,  Gagok가곡 und sijo시조 gehören alle zum Genre Jeongga정가, einer Form des traditionellen koreanischen Gesangs, die von der Oberschicht der Gesellschaft Joseons genossen wurde. Im Vergleich zur Volksmusik, die vom einfachen Volk gehört wurde, zeichnet sich Jeongga durch einen langsamen, aber eleganten Gesang aus. Während Gagok und Sijo kurze Gedichte als Text haben, sind Gasa-Lieder meist länger. Sie verwenden chinesische Gedichte in Ergänzungen zu den koreanischen Gedichten, und haben Refrains wie Volkslieder. Heute sind nur noch zwölf Gasa-Lieder überliefert, und die meisten erzählen von der Liebe adliger Herren für die Künste. Die Zeilen über das Erwachen aus dem Mittagsschlaf und den Blick hinaus in den Hof, die wir aus „Chunmyeongok“ zitierten, waren nur der Beginn des Liedes. Es folgt die Beschreibung, wie der Herr sich schick macht und eine schöne Frau besuchen geht.


„Jukjisa죽지사“ ist ein anderes der zwölf Gasa-Lieder, die bis heute erhalten sind. Es beginnt mit dem folgenden chinesischen Gedicht. 


Der Himmel und die Erde altern nicht, und der Mond geht immer auf.

Doch einsame Hoffnungslosigkeit herrscht seit hundert Jahren.


Dies sind die Gefühle eines Mannes im Exil, eines unschuldigen Mannes, der zum Sündenbock gemacht wurde für etwas, das er nicht getan hatte. Doch er wagt es nicht, den König zu beschuldigen, dem er einst gedient hatte, und tröstet sich nur mit dem Gedanken, dass irgendwann alles gut wird. Ein neues Arrangement von „Jukjisa“, gesungen von Park Jin-hee, trägt den Titel „Nagwonga낙원가“, was „Lied des Paradieses“ bedeutet.


Gagok-Lieder werden meist in Begleitung von mehreren Instrumenten wie Gayageum, Geomungo, Daegeum, Haegeum, Piri oder Janggu gespielt. Sijo und Gasa-Lieder dagegen werden nur von ein oder zwei Blasinstrumenten begleitet. Das deutet darauf hin, dass Gasa und Sijo ein größeres Publikum ansprachen. Aber Gagok, Sijo und Gasa zählen alle zu Jeongga und waren damit der gelehrten Oberschicht vorbehalten, die mehr Zeit und Geld für die Künste übrighatte.

 

So wie „Nagwonga“ ist auch das Lied „Sangsabyeolgok상사별곡“ ein modernes Neuarrangement eines alten Liedes. „Sangsabyeolgok“ erzählt von der Einsamkeit, die man verspürt, nachdem man sich von seinem oder seiner Geliebten getrennt hat. In dieser modernen Version wird mit einer Ajaeng아쟁, einer Zither ähnlich der Gayageum, und der Flöte Piri die Traurigkeit des gebrochenen Herzens betont. 


Musik:

- „Chunmyeongok“, aus dem Soundtrack von „Untold Scandal“

- „Nagwonga“, gesungen von Park Jin-hee

- „Sangsabyeolgok“, gesungen von ModernGagok

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