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Kultur

Buddhistische Musik

#Musik verbindet l 2023-05-25

Musik verbindet

Buddhistische Musik

Im Jahr 804, im Vereinigten Silla, ging der buddhistische Mönch Jingam진감 nach China, um Buddhismus zu studieren. Erst im Jahr 830 kam er wieder nach Hause und brachte Beompae범패 mit, also Lieder, die von Mönchen während buddhistischen Zeremonien gesungen werden. Solche Lieder gab es auch zuvor schon in Silla, aber die Leute schienen die neuen Beompae lieber zu mögen. Sie strömten zu dem Tempel, in dem der Mönch Jingam lebte, um die von ihm neu importierten Lieder zu lernen.


Auch heute, mehr als 1.000 Jahre später, werden diese Lieder noch von buddhistischen Mönchen bei wichtigen Zeremonien gesungen. Die Melodien haben sich über die Jahrtausende natürlich ein wenig verändert, aber sie haben bis heute ihr exotisches Flair behalten. Unser erstes Lied heute heißt „Jitsori Georyeongsan짓소리 거령산“. Eine der typischen Eigenschaften von Beompae sind extrem langgezogene Töne mit einer großen Variation in der Tonhöhe, und diese Eigenschaft ist in Jitsori-Stücken besonders gut zu erkennen. 


Jitsori werden üblicherweise gesungen, wenn bestimmte Aktivitäten von einer großen Anzahl von Menschen durchgeführt werden. Wenn in einem buddhistischen Tempel ein wichtiges Ritual stattfindet, zu dem viele Menschen kommen, dann findet es meist draußen statt. Denn die Haupthalle eines Tempels hat keinen Platz für so viele Besucher. Stattdessen wird im Hof ein großes Gemälde von Buddha mit dem Namen „Goebul괘불“ aufgehängt. Wenn dieses Gemälde in den Hof getragen wird, wird das Lied gesungen, das wir gerade gehört haben, denn das Wort „Georyeongsan“ in dem Titel bedeutet „den Yeongsan-Berg erheben“. Der Yeongsan-Berg bezieht sich hier auf den Berg Gridhakuta in Indien, an dem Buddha seine Lehren predigte. Ein Teil des Liedtextes beschreibt, wie die Menschen sich Buddha und den Bodhisattvas zuwandten, die am Berg versammelt waren.


Der Liedzyklus „Yeongsanhoisang영산회상“ wurde als Teil der Pungryu풍류-Musik überliefert, die Gelehrte und Adlige genossen, und beschrieb ebenfalls diese Versammlung an dem heiligen Berg. Das ursprüngliche Lied ist mit der Zeit verloren gegangen, doch eine Sammlung von neun Liedern, die sich daraus abgeleitet hatten, ist bis heute überliefert. Eines dieser Lieder heißt „Yeombuldodeuri염불도드리“ und zeigt deutlich die Verbindung zur buddhistischen Musik, denn „Yeombul“ ist der Name für buddhistische Gebete. „Yeombuldodeuri“ wurde ursprünglich als instrumentales Stück gespielt, aber vor einiger Zeit wurde es als Lied mit Gesang neu arrangiert.

 

Die buddhistischen Sutras sind hauptsächlich in chinesischen Schriftzeichen oder Sanskrit geschrieben, was sie für normale Menschen schwer verständlich macht. Auch buddhistische Gebete enthalten viele schwierige und obskure Worte, weshalb die Mönche am Ende einer Zeremonie üblicherweise noch einmal Lieder singen, die die buddhistischen Lehren den Menschen einfach auf Koreanisch erklären. Eines dieser Lieder ist „Hoisimgok회심곡“, zu Deutsch „Lied über einen Sinneswandel“. Das Lied fordert die Menschen auf, ihre Neigung zu Faulheit und Ausschweifungen zu ignorieren und Buddhas Lehren zu folgen, um ein ehrbares Leben zu führen. Anders als bei den Beompae ist der Text von „Hoisimgok“ leicht verständlich und die Melodie fröhlich, und es war damit bei einfachen Menschen sehr beliebt. „Hoisimgok“ wird nicht nur bei buddhistischen Zeremonien gesungen, sondern auch bei Konzerten von professionellen Sängern. Das Hauptthema von „Hoisimgok“ ist Leben und Tod. Es erzählt davon, wie ein Mensch dank Buddha und seinen Eltern in diese Welt geboren wird, und wieviel Liebe und Arbeit es kostet, kleine Kinder großzuziehen. Das Lied möchte seinen Zuhörern bewusst machen, dass jedes Leben wertvoll ist und nicht verschwendet werden sollte. Es erzählt auch von den verschiedenen Arten der Hölle, die auf Sünder nach dem Tod warten, und warnt die Menschen, dass sie nicht sündigen sollen, damit sie nicht in die Hölle kommen.


Musik

-„Jitgeori Georyeongsan“, gesungen von Mönch Songam

-„Yeombuldodeuri“, Haegeum von Sung Eui-shin, gesungen von Kim Yeong-gi & Kim Hui-seong

-„Hoisimgok“, gesungen von Ahn Bi-chui

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