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Hintergrund

Nordkorea feuerte erneut Raketen ab

2019-05-11

Nachrichten


ⓒ KBS News


Nordkorea hat am Donnerstag erneut Raketen abgeschossen. Erst fünf Tage zuvor hatte Nordkorea mit einem Test von taktischen Lenkwaffen provoziert.


Präsident Moon Jae-in sprach die Möglichkeit eines Verstoßes gegen UN-Resolutionen an, sollte es sich bei den Geschossen um ballistische Raketen gehandelt haben. Er warnte, dass Gespräche und Verhandlungen erschwert würden, wenn sich solche Aktionen wiederholten.


Südkoreas Vereinigter Generalstab meldete noch am selben Tag, dass Nordkorea am Nachmittag zwei noch nicht eindeutig identifizierte Flugkörper abgeschossen habe, bei denen es sich vermutlich um Kurzstreckenraketen handele. Der Abschuss sei in Kusong in der Provinz Nord-Pyongan an der Westküste in Richtung Osten erfolgt. Die Projektile seien jeweils ungefähr 420 und 270 Kilometer weit geflogen und hätten eine Höhe von etwa 50 Kilometern erreicht.


Bei den Geschossen handelte es sich wahrscheinlich um ballistische Raketen, Südkorea und die USA äußern sich hierzu jedoch vorsichtig. Sollte Nordkorea ballistische Raketen abgeschossen haben, läge ein Verstoß gegen Resolutionen des UN-Sicherheitsrats vor, und die Angelegenheit wäre kompliziert. Beide Länder konzentrieren sich deshalb darauf, die Situation zu kontrollieren und die Denuklearisierungsgespräche nicht zu gefährden.


Nach Einschätzung von Militärexperten erinnere das Aussehen des nordkoreanischen Geschosses auf kurz nach dem Start gemachten Fotos an die ballistische Boden-Boden-Rakete Iskander aus russischer Produktion. Sie gehen deshalb davon aus, dass es sich bei der abgefeuerten Rakete um eine Iskander nordkoreanischen Typs handele.


Das US-Verteidigungsministerium hatte davor am Donnerstag die Einschätzung mitgeteilt, dass die von Nordkorea abgeschossenen Projektile ballistische Raketen gewesen seien. Die südkoreanischen Streitkräfte halten sich bislang mit einem Urteil zurück. Es sei noch nicht festgestellt worden, ob Nordkorea über die Technologie verfüge, um ballistische Raketen auf dem Niveau einer Iskander zu bauen. Es müssten daher noch nähere Erkenntnisse gewonnen werden. Der südkoreanische Geheimdienst schließt aber nicht aus, dass ein neues Waffensystem getestet wurde.


Beobachtern nach wolle Nordkorea seine Unzufriedenheit über den Verlauf der Nuklearverhandlungen zum Ausdruck bringen und die USA unter Druck setzen. Indem das Land keine Interkontinentalrakete, die das US-Festland direkt gefährden könnte, sondern eine Kurzstreckenrakete starte, übermittle es indirekt die Botschaft, die Gespräche nicht sprengen zu wollen.


Die USA stufen die Lage zwar als ernsthaft ein. Washington will dennoch den Dialog wieder aufnehmen. Der kommissarische US-Verteidigungsminister Patrick Shanahan sagte, man werde an der Diplomatie festhalten. US-Präsident Donald Trump teilte mit, die Beziehungen würden aufrecht erhalten. Man wolle zunächst abwarten.


Nordkoreas Provokation hat die geplante Nahrungsmittelhilfe durch Südkorea erschwert. Das Präsidialamt will die Lieferungen, die über internationale Hilfsorganisationen erfolgen sollen, trotz der zurzeit schwierigen Umstände vorantreiben.

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