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Hintergrund

US-Präsident Trump besucht Südkorea im Juni

2019-05-16

Nachrichten

ⓒYONHAP News

Inmitten der festgefahrenen Gespräche über die Denuklearisierung Nordkoreas werden Präsident Moon Jae-in und US-Präsident Donald Trump im Juni etwa zwei Monate nach ihrem letzten Treffen wieder zusammenkommen.


Hinsichtlich der Denuklearisierung gibt es seit ihrem letzten Treffen im April in Washington keine Fortschritte. Die Konfrontation zwischen Nordkorea und den USA eskalierte eher, weil die US-Regierung jüngst einen nordkoreanischen Frachter beschlagnahmte. Angesichts dieser Situation richtet sich die Aufmerksamkeit darauf, wie die beiden Staatsoberhäupter für Impulse für einen Dialog sorgen können.


Moon teilte beim Treffen mit Trump im April seinen Plan mit, wieder einen innerkoreanischen Gipfel abhalten zu wollen. Trump äußerte seine Unterstützung hierfür und ließ Moon eine Botschaft an Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un übermitteln. Trump äußerte sich zudem in einem nach den nordkoreanischen Starts von Projektilen erfolgten Telefongespräch mit Moon am 7. Mai dazu bereit, eine Nahrungsmittelhilfe für Nordkorea zu unterstützen. Die USA beschlagnahmten zwei Tage später den nordkoreanischen Frachter „Wise Honest“ wegen des Vorwurfs der Sanktionsverletzung. Nordkorea verurteilte dies mit groben Ausdrücken wie „Räuberei“ scharf.


Diese Entwicklungen zeigen offenbar, dass die Wiederaufnahme des Dialogs zwischen Nordkorea und den USA nicht leicht sein wird. Beobachter sagen jedoch, dass es auch positive Aspekte gebe. Sowohl Nordkorea als auch die USA wollten die Gesprächsstimmung selbst nicht zerstören, heißt es. Die entsprechende Meinung äußerte auch Moon und stufte die jüngsten Raketenstarts Nordkoreas als verhaltene Provokation ein. Die USA reagierten nicht auf Nordkoreas Kritik an der Beschlagnahme des Frachtschiffs.


Entscheidend ist nun, wie sich die Situation in den kommenden Tagen bis zum Südkorea-Besuch von Trump verändern wird. Der Zeitraum würde für Moon eine Gelegenheit darstellen, Nordkoreas Machthaber an den Verhandlungstisch zu bewegen und zu überzeugen. Auch für Kim könnte sich dies zu einer günstigen Gelegenheit entwickeln. Durch eine Botschaft von Trump könnte die wahre Absicht der USA ermittelt werden. Zudem kann Nordkorea seine Meinung durch Moon an die USA übermitteln lassen.


Sollte vor Trumps Besuch in Südkorea ein innerkoreanischer Gipfel zustande kommen, könnte damit der Top-Down-Ansatz gestärkt werden. Nach diesem Ansatz sollen die wichtigsten Einigungen bei Gesprächen zwischen den Spitzen Nordkoreas und der USA getroffen werden. Nach der verfehlten Einigung beim Nordkorea-USA-Gipfel im Februar wurde Kritik an dieser Methode laut. Andere meinten, dass für eine komplizierte Angelegenheit wie den Nordkorea-USA-Dialog der Top-Down-Ansatz zweckmäßig sei. Washington fordert eine vollständige Denuklearisierung Nordkoreas, während Pjöngjang vollständige Sicherheitsgarantien verlangt. Anders als mit der Top-Down-Methode könne eine so komplizierte Angelegenheit kaum gelöst werden, heißt es.


Entscheidend ist Nordkoreas Reaktion. Nordkorea reagierte empfindlich auf die jüngste Beschlagnahme des Frachters durch die USA. Nordkorea kritisierte außerdem eine eventuelle Nahrungmittelhilfe Südkoreas für das Land. Pjöngjang äußerte sich auch negativ zu Moons Vermittlerrolle zwischen Nordkorea und den USA. Nordkorea scheint sich für innerkoreanische Gespräche nicht zu interessieren. Jedoch gibt es dennoch die Möglichkeit, dass Nordkorea sich auf innerkoreanische Gespräche einlassen wird, da der geplante Südkorea-USA-Gipfel auch für Nordkorea eine gute Gelegenheit wird.


Das Treffen zwischen Moon und Trump im Juni kann hoffentlich einen ähnlich positiven Effekt bringen wie im vergangenen Jahr, als ein einmal abgesagter Nordkorea-USA-Gipfel gerettet werden konnte.

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