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Hintergrund

China lieferte letztes Jahr Reis und Dünger an Nordkorea

2019-05-20

Nachrichten

ⓒ KBS News

Chinas Lieferungen von Reis und Dünger an Nordkorea sind bereits erwartet worden. Spekulationen über solche Lieferungen waren letztes Jahr vor und nach den dreimaligen China-Besuchen von Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un im Umlauf. Die Spekulationen wurden nun durch statistische Daten der chinesischen Zollbehörde bestätigt. Einige Beobachter betrachten die Lieferungen als Ausdruck der Herzlichkeit Chinas. Angesichts der Sanktionen gegen Nordkorea sei es unmöglich, eine großvolumige Hilfe zu leisten. Daher habe China Reis und Dünger angeboten, heißt es. Andere vermuten hingegen, dass Nordkorea sehr unzufrieden mit Chinas Lieferungen sei, weil deren Volumen als Gegenleistung für die Nordkorea-China-Gipfeltreffen nicht ausreichend groß gewesen wären. 


Es ist auffällig, dass China Harnstoffdünger in großen Mengen an Nordkorea lieferte. Das Volumen der letztjährigen Lieferungen entspricht fast Nordkoreas gesamtem Import von Harnstoffdünger im Jahr 2016. China hatte im Jahr 2013 Nordkorea mit 200.000 Tonnen Harnstoffdünger versorgt. Wie verlautete, könne eine Tonne Harnstoffdünger zur Zunahme der Nahrungsproduktion um zwei Tonnen führen. Angesichts dieser Tatsache fielen die chinesischen Düngerlieferungen ins Gewicht, meinen Beobachter. 


Es wird erwartet, dass China dieses Jahr Nordkorea eine größere Hilfe anbieten wird und dass die Beziehungen zwischen den beiden Ländern noch enger werden. Denn beide Staaten feiern dieses Jahr das 70. Jubiläum der Aufnahme diplomatischer Beziehungen. Nordkorea will nach der verfehlten Einigung bei den Atomverhandlungen mit den USA in Hanoi im Februar China und Russland aktiver ins Spiel bringen. Kim Jong-un besuchte im Januar China und Ende April Russland. Dahinter wurde die Absicht vermutet, eine Front Nordkoreas, Chinas und Russlands zu errichten und gleichzeitig China zu einer größeren Hilfe zu bewegen. 


Medienberichten zufolge überprüft China einen Besuch von Staatspräsident Xi Jinping in Nordkorea. Sollte Xis Nordkorea-Besuch zustande kommen, wird höchstwahrscheinlich eine Hilfeleistung folgen. Daher meinen Beobachter, dass das Volumen der unentgeltlichen Hilfe Chinas für Nordkorea dieses Jahr weiter zunehmen könnte. 


Bereits jetzt gibt es Anzeichen hierfür. Das Handelsvolumen zwischen China und Nordkorea wuchs im März verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um 38,1 Prozent. Nordkoreas Ausfuhren ins Nachbarland legten um 33,7 Prozent auf 16,56 Millionen Dollar zu. Seine Einfuhren aus China nahmen um 38,5 Prozent auf 197,95 Millionen Dollar zu. Das Ergebnis wurde auf einen Basiseffekt nach dem Handelsrückgang infolge der Nordkorea-Sanktionen im vergangenen Jahr zurückgeführt. Jedoch wird auch die Annäherung zwischen Pjöngjang und Peking nach dem gescheiterten Nordkorea-USA-Gipfel im Februar als eine Ursache vermutet. Einige Beobachter betrachten den zugenommenen Handel als Ergebnis der Erschließung einer neuen Route durch Nordkorea und China, mit der die Nordkorea-Sanktionen umgangen werden. 


Unter dem Sanktionsregime gegen Nordkorea hat China als Rettungsleine für seinen kommunistischen Nachbarn fungiert. Nordkorea beschaffte hauptsächlich über China strategische Güter. Peking duldete entweder solche Lieferungen oder leistete eine im Rahmen des Sanktionsnetzes mögliche Unterstützung. Nach der verfehlten Einigung mit den USA in Hanoi scheint Nordkorea sich darauf vorzubereiten, dass sich die Verhandlungen in die Länge ziehen werden. Nordkorea brachte dafür zuerst China und Russland auf seine Seite. Nordkorea will offenbar erreichen, dass beide Länder Güter bereitstellen, mit denen die Sanktionen bewältigt werden könnten.  

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