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Hintergrund

KDI senkt Wachstumsprognose für dieses Jahr auf 2,4 Prozent

2019-05-22

Nachrichten

ⓒKBS News

Die Prognosen für die südkoreanische Wirtschaft werden immer pessimistischer. Führende Institutionen und Investmentbanken im In- und Ausland senkten jüngst nacheinander ihre Wachstumsprognosen für Südkorea. Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) und das Koreanische Entwicklungsinstitut (KDI) kürzten ihre Wachstumsprognosen für dieses Jahr jeweils auf 2,4 Prozent.


Selbst ein Wachstum im Ein-Prozent-Bereich scheint manchen Experten nicht ausgeschlossen zu sein. Der Durchschnitt der Wachstumprognosen von neun Investmentbanken beträgt lediglich 2,3 Prozent. Innerhalb von etwa einem Monat sank dieser Wert um 0,2 Prozentpunkte.


Unter den Investmentbanken stellte Nomura mit 1,8 Prozent die pessimistischste Prognose. Barclays rechnete mit 2,2 Prozent Zuwachs, Goldman Sachs mit 2,3 Prozent. Am optimistischsten war HSBC und erwartete, dass die koreanische Wirtschaft dieses Jahr um 2,6 Prozent wachsen werde. Capital Economics, ein Unternehmen für Wirtschaftsanalyse, rechnete mit 1,8 Prozent für dieses Jahr und zwei Prozent für nächstes Jahr. Im Jahr 2021 werde die koreanische Wirtschaft um 2,5 Prozent zulegen. Das heißt, dass eine Erholung auf das Niveau von 2018 binnen drei Jahren schwierig wäre.


Als Grund für die Verlangsamung des Wachstums wurden unter anderem externe Faktoren angeführt. Die koreanische Wirtschaft sei von einer Verlangsamung der globalen Konjunktur und dem schwachen Welthandel betroffen, heißt es. Südkoreas Ausfuhren befinden sich seit Ende letzten Jahres in einem Abwärtstrend. Unter anderem wirkt sich der Konjunkturabschwung bei Halbleitern, Südkoreas größter Exportschlager, fatal aus. Als weiterer Grund wurde die Verschlechterung des Investitionsumfelds bei Unternehmen genannt.


Die OECD erläutert, dass für die Voraussage einer Wachstumsverlangsamung die schrumpfende Binnennachfrage und der schwache Welthandel berücksichtigt worden seien. Die Organisation wies zugleich auf die Exportabnahme und die nachlassende Halbleiterkonjunktur hin. Als interne Faktoren wurden der Rückgang der Anlageinvestitionen und ein Beschäftigungssschwund erwähnt. Die Umstrukturierungen im herstellenden Gewerbe und die rapide Anhebung des Mindestlohns hätten die Schaffung von Arbeitsplätzen behindert. Die Meinung der OECD unterscheidet sich kaum von der des KDI. Das staatliche Institut wies auf schrumpfende Investitionen, die Verlangsamung der Binnennachfrage und den Exportrückgang hin.


Nomura meint, dass die schwache Außenhandelsnachfrage das Wachstum belaste. Ein Nachtragshaushalt reiche nicht aus, um Abwärtstrends wie die Exportverlangsamung zu stoppen. Die Bank of America Merrill Lynch erklärte hinsichtlich der Wachstumsprognose, dass sie die Verlangsamung der Nachfrage in der globalen herstellenden Industrie, passive Ausgabenpläne von Unternehmen und das verschlechterte Investitionsumfeld bei Unternehmen berücksichtigt habe.


Die südkoreanische Wirtschaft verzeichnete im Auftaktquartal dieses Jahres ein Minuswachstum. Die Ausfuhren gingen vom letzten Dezember bis Mai den sechsten Monat in Folge zurück. Die Anlageinvestitionen im Auftaktquartal schrumpften um 16 Prozent im Vorjahresvergleich. Demnach sprach die Regierung in ihrem Monatsbericht über aktuelle Wirtschaftstrends im April erstmals seit 28 Monaten von einer Abschwächung. Auch im Mai waren ein zunehmendes Abwärtsrisiko und schwächere Daten zur Realwirtschaft erwähnt worden.

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