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Hintergrund

Regierungslager will Plattform-Taxis institutionalisieren

2019-07-17

Nachrichten

ⓒKBS News

Im Mittelpunkt der vom Regierungslager vorgelegten Maßnahmen zur Verbesserung des Taxisystems stehen die Institutionalisierung sogenannter Plattform-Taxis und die Verbesserung der Taxidienstleistungen. Ziel ist, den Konflikt mit der traditionellen Taxibranche zu bewältigen und die Kommerzialisierung von Innovationsmodellen in Bezug auf die Mobilität zu fördern.


Zu den Maßnahmen zählt die Institutionalisierung von Plattform-Taxis mittels Smartphone-Applikationen. Anbieter von plattformbasierten Beförderungsdiensten zahlen demnach Beiträge abhängig vom Geschäftsvolumen, indem sie von Vorteilen der Legalisierung des Geschäfts profitieren. Ihre Beiträge werden für die Taxibranche ausgegeben. Auf diese Weise soll die Koexistenz zwischen innovativen Mobilitätsgeschäften und der Taxibranche angestrebt werden.


Plattformbasierte Dienste zur Personenbeförderung, allen voran Uber-Dienste, sind zwar ein gutes Beispiel der Innovation. Ein Konflikt mit der traditionellen Taxibranche war jedoch unvermeidbar. Uber erzielt lediglich durch die Vermittlung zwischen Fahrern und Fahrgästen enorme Gewinne. Ein Plattformanbieter braucht weder Fahrzeuge zu kaufen noch Fahrer zu beschäftigen. Die Fahrer sind ihrerseits frei, weil sie nicht an eine Firma gebunden sind, und können viel verdienen. Fahrgäste können jederzeit einfach und bequem ein Taxi bestellen. Es herrscht zudem Transparenz bei den Taxipreisen. Plattformbasierte Transportdienste stellen eine Mobilitätsinnovation dar, die für alle drei Parteien zufriedenstellend ist.


Das verursachte jedoch weltweit Zusammenstöße mit der Taxibranche, auch Südkorea bildete hierbei keine Ausnahme. In Südkorea führte der harte Widerstand der Taxibranche dazu, dass Uber-Dienste und ähnliche Dienste anderer Anbieter blockiert wurden. Ein entscheidender Anlass war der Versuch des Unternehmens Kakao Corporation, einen Mitfahrdienst einzuführen.


Kakao Mobility, eine Tochter von Kakao Corp., startete am 7. Dezember letzten Jahres probeweise einen Mitfahrdienst. Drei Tage später setzte sich ein angestellter Taxifahrer aus Protest dagegen selbst in Brand und starb. Der Konflikt eskalierte anschließend, daraufhin musste Kakao den offiziellen Start des Mitfahrdienstes verschieben. Ein weiterer Taxifahrer zündete sich dann selbst an und starb. Kakao gab bekannt, den Dienst vorläufig einzustellen. Im Januar dieses Jahres wurde ein Diskussionsgremium aus Vertretern von Taxiorganisationen, Kakao Mobility und Regierungslager ins Leben gerufen, um einen Kompromiss zu finden. Trotz Schwierigkeiten konnte der Dialog vorankommen. Auf der Grundlage solcher Dialogbemühungen legte die Regierung nun Reformmaßnahmen vor.


Neben der Legalisierung der plattformbasierten Transportgeschäfte richtet sich die Aufmerksamkeit auch auf die Abschaffung der täglichen Abgaben von Taxifahrern an ihre Taxiunternehmen und die Einführung eines Monatslohns. Angestellte Taxifahrer sollen täglich einen bestimmten Teil ihrer Einkünfte an ihr Unternehmen zahlen und erhalten den Rest als Lohn. Um den hohen Beitrag zu leisten, verweigern Taxifahrer oft kurze Fahrten und bevorzugen Strecken, die hohe Taxigebühren garantieren. Plattform-Taxis würden diese Lage zusätzlich verschlechtern, deshalb wehrten sich Taxifahrer dagegen. Die Abschaffung der täglichen Zahlung an Taxiunternehmen und die Einführung des Monatslohns können die Arbeitsbedingungen von Taxifahrern und die Taxidienstleistungen zugleich verbessern.


Die Beiträge von plattformbasierten Transportdienstleistern können als eine Art Marktzugangskosten betrachtet werden. Die Finanzmittel werden für die Verringerung der Zahl der Taxis ausgegeben, um das Überangebot in der Taxibranche zu beseitigen. Die Gelder werden auch für die Wohlfahrt von Taxifahrern genutzt. Damit soll die Belebung von Plattform-Taxis die Taxibranche und Taxifahrern nicht beeinträchtigen, sondern ihnen im Gegenteil neue Chancen bieten.

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