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Hintergrund

Weltgrößter Handelspakt RCEP ausgehandelt

2019-11-05

Nachrichten

ⓒYONHAP News

Die Verhandlungen zum Abschluss eines Handelspaktes der umfassenden regionalen Wirtschaftspartnerschaft (Regional Comprehensive Economic Partnership, RCEP) sind auf Initiative Chinas für einen multilateralen Freihandel im November 2012 aufgenommen worden.


Den Beginn markierte der Kampf um die Führung in der Weltwirtschaft zwischen den USA und China. Der damalige US-Präsident Barack Obama strebte den Abschluss des sogenannten TPP-Abkommens für die transpazifische strategische Wirtschaftspartnerschaft an. Washington bezog dabei die Verbündeten der USA, darunter Japan, Australien und Kanada, als führende Mitglieder des Paktes ein. China wurde jedoch ausgeschlossen. Im Gegenzug initiierte das Reich der Mitte mit zehn ASEAN-Staaten, Südkorea, Australien, Neuseeland, China und Indien die RCEP-Wirtschaftspartnerschaft.


Zu Beginn stockten die RCEP-Verhandlungen, während die Gespräche für den TPP-Handelspakt zügig vorankamen. Mit dem Amtsantritt des amtierenden US-Präsidenten Donald Trump änderte sich jedoch die Situation, und die RCEP-Verhandlungen kamen besser voran.


Mitglieder der Wirtschaftspartnerschaft RCEP sind 16 Länder in der Region Asien-Pazifik, darunter auch Indien. Das Land will sich mit der Zustimmung zu dem Abkommen noch Zeit lassen, verhandelte aber mit. Die Bevölkerungszahl in der Region beträgt 3,6 Milliarden Menschen. Die Teilnehmerstaaten sind für 32 Prozent des weltweiten Bruttoinlandsproduktes verantwortlich.


Mit dem Handelspakt RCEP wird ein neuer Riesenmarkt geschaffen. Einem Land wie Korea, dessen Wirtschaft stark vom Export abhängig ist, wird das Abkommen sicherlich neue Gelegenheiten eröffnen. Insbesondere wird ein weiterer Zuwachs von Ausfuhren des herstellenden Gewerbes in die 15 Teilnehmerstaaten erwartet. Der Vorstoß südkoreanischer Unternehmen in die Staaten, in denen eine große Nachfrage nach Investitionen für den Aufbau von Infrastruktur herrscht, wird verstärkt. Zudem kann die neue Südpolitik, der die Seouler Regierung Priorität einräumt, davon profitieren und in Schwung kommen.


Ein weiterer wichtiger Punkt, dem Experten Aufmerksamkeit schenken, sind Synergieeffekte zwischen den bereits abgeschlossenen bilateralen Freihandelspakten und dem neuen RCEP-Handelspakt. Südkorea unterhält ein bilaterales Freihandelsabkommen mit allen RCEP-Teilnehmerstaaten außer Japan. Mit dem Abkommen sichert sich Südkorea einen freien Marktzugang. Die Nachteile im Handel, zum Beispiel wegen Herkunfts- und Zollbestimmungen, die je nach bilateralem Freihandelspartner unterschiedlich sind, wird das Land nun mit dem neuen RCEP-Pakt überwinden können.


Nutznießer aus dem herstellenden Gewerbe werden insbesondere Auto- und Elektronikhersteller sein, da in den RCEP-Teilnehmerländern eine besonders hohe Nachfrage nach diesen Produkten herrscht.


Laut einer Studie des koreanischen Instituts für internationale Wirtschaftspolitik KIEP aus dem Jahr 2012, als die Verhandlungen begannen, wird das Bruttoinlandsprodukt Südkoreas im Falle des Abschlusses des RCEP-Paktes innerhalb von zehn Jahren um 1,21 Prozent bis 1,76 Prozent wachsen. Allerdings wird der Wirtschaftseffekt viel größer sein als damals prognostiziert wurde. Denn die Volkswirtschaften der ASEAN-Mitgliedsländer, Chinas und Indiens wuchsen seit 2012 besonders kräftig.

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