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Hintergrund

Nordkorea bewertet Bemerkung von US-Verteidigungsminister zu Militärmanövern positiv

2019-11-15

Nachrichten

ⓒKBS News

Nordkorea und die USA suchen zurzeit nach einer Gelegenheit für neue Gespräche, diesmal mittels eventueller Zugeständnisse in Bezug auf gemeinsame Militärübungen zwischen Südkorea und den USA. Angesichts des nordkoreanischen Protests deuteten die USA die Möglichkeit von Veränderungen bei den Manövern an. Darauf reagierte Nordkorea positiv.


Die Verhandlungen zwischen Washington und Pjöngjang am 5. Oktober in Stockholm gingen ergebnislos zu Ende. Seitdem herrschte Zank zwischen beiden Seiten. Mittlerweile werden jedoch Anzeichen für einen Stimmungswechsel beobachtet. Nordkorea reagierte nicht nur positiv auf eine Bemerkung der US-Seite, dass Veränderungen bei den südkoreanisch-US-amerikanischen Manövern möglich wären. Pjöngjang gab auch bekannt, dass Washington die Wiederaufnahme von Arbeitsgesprächen vorgeschlagen hatte.


Südkorea und die USA teilten jüngst mit, eine Übung abhalten zu wollen, die ihr gemeinsames großes Luftmanöver „Vigilant Ace“ ersetzen soll. Dagegen protestierte Nordkorea und gab sogar eine Stellungnahme eines Sprechers der Kommission für Staatsangelegenheiten ab. Die Kommission ist das höchste Machtorgan Nordkoreas, an deren Spitze steht Machthaber Kim Jong-un.


Unmittelbar danach deutete US-Verteidigungsminister Mark Esper die Möglichkeit an, Veränderungen bei den Manövern mit Südkorea vorzunehmen. Die USA würden die Manöver je nach den diplomatischen Erfordernissen ausbauen oder in ihrem Umfang reduzieren, sagte er. Seine Äußerung unterscheidet sich deutlich von der zuvor mitgeteilten Position des US-Verteidigungsministeriums. Dessen Sprecher Dave Eastburn sagte am 6. November, die USA würden ihre Übungen nicht basierend auf Nordkoreas Wut anpassen oder abhalten.


Die USA zeigten sich angesichts des Widerstands Nordkoreas einigermaßen zu Zugeständnissen bereit. Auf Espers Bemerkung reagierte Nordkorea mit einer Stellungnahme von Kim Yong-chol, Vorsitzender des Asiatisch-Pazifischen Friedenskomitees.


Darin forderte Nordkorea die USA auf, eine grundlegende Lösung nicht durch ein drittes Land, sondern selbst zu erläutern. Damit wurde angedeutet, dass es mittlerweile Kontakte hinter verschlossenen Türen gegeben hat. Zudem veröffentlichte Nordkorea am Donnerstagabend eine Stellungnahme von Kim Myong-gil, Chefunterhändler für die Atomverhandlungen mit den USA. Kim gab darin bekannt, dass sein US-Pendant Stephen Biegun jüngst vorgeschlagen habe, wieder Verhandlungen aufzunehmen.


Diese Entwicklungen stellen einerseits eine Kraftprobe zwischen Pjöngjang und Washington dar, offenbaren andererseits aber auch Nordkoreas Ungeduld. Nordkorea setzte das Jahresende einseitig als Frist für Gespräche fest. Je näher diese Frist rückt, desto mehr bedrohliche Äußerungen machte das Land. Nun richtet sich die Aufmerksamkeit darauf, ob sich beide Seiten nach dem Austausch der Druckausübung und versöhnlicher Gesten doch noch an den Verhandlungstisch setzen werden.

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