Zum Menü Zum Inhalt
Go Top

Hintergrund

IWF: Corona-Ausbruch kann Weltwirtschaft negativ beeinflussen

2020-02-20

Nachrichten

ⓒYONHAP News

Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat den Ausbruch des neuartigen Coronavirus als Unsicherheitsfaktor für die Weltwirtschaft eingestuft. Die Organisation riet diesbezüglich Südkorea zu einer expansiven Fiskalpolitik und Konjunkturstimuli.


Einen entsprechenden Bericht veröffentlichte der IWF im Vorfeld des G20-Finanzministertreffens am 22. und 23. Februar in Saudi-Arabien. Darin erwartet die Organisation zwar, dass sich das Wachstum der Weltwirtschaft dieses Jahr auf 3,3 Prozent nach 2,9 Prozent im letzten Jahr beschleungen würde. Die Prognose spiegele jedoch Verbesserungen in Ländern wider, die zuletzt ein geringes Wachstum verbucht hätten, erläuterte sie. Die Industrieländer würden immer noch immer unter einem schwachen Wachstum leiden.


In Bezug auf die Corona-Ausbreitung legte der IWF zwei Szenarien vor. Der kurzfristige Ausblick für China hänge von einer erfolgreichen Eindämmung des Coronavirus ab. Im Falle einer zügigen Eindämmung der Ausbreitung könnte ein Nachholbedarf zu wirtschaftlicher Aktivität anregen, so dass eine Erholung im zweiten Halbjahr möglich wäre, so der Bericht. Zugleich warnte der IWF jedoch, dass der Schock noch größer sein und länger anhalten könne. Im Falle einer längeren Corona-Krise werden laut IWF noch größere Beben befürchtet. Globale Lieferketten würden ernsthaft gestört, während die Zuversicht schwinden und die Unsicherheit zunehmen würde.


Der IWF erwartet in dem Bericht, dass das mittelfristige Wachstum der Weltwirtschaft einen historischen Durchschnitt unterschreiten werde. Die Abwärtsrisiken würden noch immer überwiegen. Als Ursachen wurden eine neue Eskalation von Handelsspannungen, eine weitere Ausbreitung des Coronavirus und die Abkehr vom Multilateralismus genannt. Angesichts dieser Prognose forderte der IWF, eine aktive Fiskal- und Geldpolitik zu betreiben, soweit die Finanzkapazitäten dies erlauben würden. Die politische Unterstützung sollte nicht voreilig eingestellt werden, weil eine baldige Konjunkturerholung ungewiss sei.


Der IWF nannte diesbezüglich Südkorea, Deutschland und Australien als Länder, die über ausreichend finanzielle Ressourcen verfügen. Zu Südkorea hieß es, dass die potenzielle Wachstumsrate nicht erreicht werde, obwohl das Land finanzkräftig genug sei. Daher müsse Südkorea an einer expansiven Fiskalpolitik festhalten, weil dies nötig und das Land dazu in der Lage sei, heißt es. Damit wiederholte der IWF seine bisherige Position.


Es sind tatsächlich besorgte Stimmen zu hören, dass Südkoreas potenzielle Wachstumsrate rasch sinke. Sowohl das Wirtschaftswachstum als auch die potenzielle Wachstumsrate schrumpften, und zwar stärker als in führenden Nationen. Nach Angaben des Koreanischen Wirtschaftsforschungsinstituts ging Südkoreas Wachstumsrate seit 2000 ständig zurück. Von fünf Prozent im Zeitraum von 2001 bis 2005 verlangsamte sich das Wachstum auf 2,9 Prozent im Zeitraum von 2016 bis 2019. Mit 2,1 Prozentpunkten verzeichnete Südkorea den fünftstärksten Rückgang unter den Mitgliedern der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Südkoreas Wirtschaftswachstum hatte bis 2010 über dem Durchschnitt der Weltwirtschaft gelegen, seitdem wurde dieser Wert jedoch unterschritten. Seine potentielle Wachstumsrate sank in dem genannten Zeitraum von 4,7 um 1,7 Prozentpunkte auf drei Prozent. Damit verzeichnete Südkorea den achtstärksten Rückgang im OECD-Vergleich.


Südkorea zählt zu den Ländern, die von der Corona-Krise am härtesten betroffen sein werden. Deshalb seien ohnehin spezielle Gegenmaßnahmen erforderlich.

Die Redaktion empfiehlt

Close

Diese Webseite verwendet Cookies und andere Techniken, um die Servicequalität zu verbessern. Die fortgesetzte Nutzung der Webseite gilt als Zustimmung zur Anwendung dieser Techniken und zu den Richtlinien von KBS. Mehr >