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Hintergrund

Erste Wehrdienstverweigerer aus Gewissensgründen beginnen Ersatzdienst

2020-10-24

Nachrichten

ⓒKBS News

Am kommenden Montag nehmen die ersten Wehrdienstverweigerer aus Gewissensgründen ihren Ersatzdienst auf.


Das Justizministerium teilte am Mittwoch mit, dass im Oktober 64 und im November 42 Wehrdienstverweigerer für den Dienst in drei Einrichtungen, darunter dem Gefängnis in Mokpo, eingezogen würden.


Nach einer dreiwöchigen Ausbildung werden die Ersatzdienstleistenden 36 Monate lang in Justizvollzugsanstalten tätig sein. Sie werden unter anderem für die Essensausgabe und andere Routineaufgaben wie die Verteilung der Wäsche zuständig sein. Auch in der Gefängnisbibliothek, für die Gebäudereinigung oder als Assistenten für Gefangene mit Behinderungen können sie eingesetzt werden. Tätigkeiten, für deren Ausübung eine Waffe getragen werden muss, übernehmen sie nicht. Damit werden sie beispielsweise nicht für den Wachdienst eingeteilt.


Dem Justizministerium nach werde auf diese Weise deren Gewissensfreiheit nicht verletzt und gleichzeitig das Prinzip der gerechten Behandlung im Vergleich mit anderen, den regulären Wehrdienst leistenden Soldaten eingehalten.


Die meisten Wehrdienstverweigerer in Südkorea lehnen aus religiösen Gründen den Dienst an der Waffe ab. Stellvertretend dafür stehen die Mitglieder der Zeugen Jehovas. Da in Südkorea für alle volljährigen Männer die Wehrpflicht gilt, wurden bisher Wehrdienstverweigerer strafrechtlich belangt und mussten eine Haftstrafe absitzen. Im Juni 2018 stufte das Verfasungsgericht die Bestrafung von Wehrdienstverweigerern zwar als verfassungskonform ein, urteilte jedoch, dass ein Ersatzdienst als Alternative eingeführt werden müsse.


Ende 2019 verabschiedete das Parlament dann eine entsprechendes Gesetzesänderung. Der Ersatzdienst dauert 36 Monate und ist damit etwa doppelt so lang wie der reguläre Wehrdienst bei den Streitkräften.

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