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Lifestyle

Über das „Wir“-Gefühl

2019-02-16

Hörerecke

© Getty Images Bank

Wenn man in Deutschland von der Schule spricht, die man besucht hat, von der Firma, in der man arbeitet, oder von der eigenen Familie, sagt man „meine Schule“, „meine Firma“ und „meine Familie“. Diese Ausdrücke klingen für Koreaner nicht natürlich. Hier sagt man stets „unsere Schule“, „unsere Firma“, „unsere Familie“. Und wenn man über die eigene Familie spricht, sagt man niemals „mein Vater“ oder „meine Mutter“, sondern immer „unser Vater“ und „unsere Mutter“, auch dann, wenn man Einzelkind ist. Die Heraufbeschwörung des „Wir“ reicht soweit, dass auch stets von „unserer Ehefrau“ oder „unserem Ehemann“ die Rede ist, was wohlverstanden nichts mit Polygamie oder ungeordneten Familienverhältnissen zu tun hat. 

Wenn Koreaner von Korea sprechen, benutzen sie oft den den Ausdruck „Urinara“, also „unser Land“. Und die koreanische Sprache heißt auf Koreanisch auch einfach „Urimal“, „unsere Sprache“. 


Der Begriff „Uri“, also „wir“ oder „unser“, durchdringt die gesamte koreanische Kultur und durchzieht alle gesellschaftlichen Ebenen: die große Gemeinschaft des koreanischen Volkes, die vielen großen und kleinen Gemeinschaften, Gruppen und Vereinigungen innerhalb der koreanischen Gesellschaft und natürlich auch die Familie. Dieses „Uri“ bringt eine sehr bedeutsame Seite der koreanischen Mentalität zum Ausdruck, die für Ausländer manchmal nicht ganz einfach zu verstehen ist. Und genau hierum soll es heute gehen.

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