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Interessante Suchwörter der letzten Tage

#Suchwort Aktuell l 2019-04-26

Kreuz und Quer durch Korea

© YONHAP News / Getty Images Bank

In einem Jahr finden die Parlamentswahlen statt, und schon jetzt laufen die Vorbereitungen für die wichtige Abstimmung. Viele Abgeordnete der Regierungspartei und der Oppositionsparteien richten in diesem Zusammenhang ihr großes Interesse auf YouTube. Denn mithilfe dieses Mediums kann man den Bekanntheitsgrad der Kandidaten wirksam erhöhen und auch mit den Unterstützern besser in Kontakt bleiben. Schon jetzt gibt es viele Politiker, die einen eigenen YouTube-Kanal eingerichtet haben und auf diese Weise versuchen, viele Zuschauer anzusprechen. Die Abgeordnete Yi Eon-ju, die vor wenigen Tagen aus der Bareunmirae-Partei austrat und gegenwärtig parteilos ist, hat unter den Parlamentariern die meisten YouTube-Abonnenten. Die ehemalige Rechtsanwältin veröffentlicht jeden Tag mindestens ein Video, in dem sie sich mit aktuellen politischen Themen auseinandersetzt. Die Parlamentarier, die einen eigenen YouTube-Kanal betreiben, machen von ihren Fähigkeiten und Talenten Gebrauch, um die Aufmerksamkeit der Zuschauer zu erhalten. Die Abgeordnete der Regierungspartei Park Gyeong-mi zum Beispiel, die früher als Professorin für Mathematikdidaktik tätig war, behandelt in ihrem eigenen YouTube-Kanal die Themen Mathematik und Geschichte. Derzeit verstärken auch die Parteien ihre PR-Arbeit in dem Videoportal. Die regierende Minjoo-Partei hat im vergangenen November einen offiziellen YouTube-Kanal der Partei erstellt und informiert dort über ihre politischen Ziele und Anliegen. Die größte Oppositionspartei LKP betreibt ebenfalls einen offiziellen Partei-Kanal, den sie vor allem als Plattform für die Kritik an der Regierung und der Regierungspartei nutzt. Viele Netzbürger begrüßen den Versuch der Parteien und Politiker, auf vielfältige Weise mit den Wählern zu kommunizieren. Jedoch warnen sie davor, mit Fake News und Schmähungen für Verwirrung zu sorgen. 


Am vergangenen Samstag hat Kim Hong-il, der älteste Sohn des verstorbenen Präsidenten Kim Dae-jung und selbst ehemaliger Abgeordneter der regierenden Minjoo-Partei, die ewige Ruhe gefunden. Kim, der seit den 1990er Jahren an der Parkinson-Krankheit litt, starb im Alter von 71 Jahren. Soweit bekannt, geht seine Erkrankung auch darauf zurück, dass er 1980 im Rahmen der seinem Vater angelasteten Umsturzpläne inhaftiert und gefoltert wurde. Kim Hong-il kam 1948 in Mokpo in der Provinz Süd-Jeolla zur Welt. Er entstammt der ersten Ehe Kim Dae-jungs mit seiner früh verstorbenen Frau und ist der älteste Sohn des Ex-Präsidenten. Er wurde 1996 erstmals und insgesamt dreimal ins Parlament gewählt. Als Sohn eines großen und politisch von Gegnern lange unterdrückten Politikers hatte er ebenfalls ein mühseliges Leben. In einem 2001 erschienenen autobiografischen Essay meinte er, dass ein Sohn eines Präsidenten zu sein keine Ehre, sondern ein Joch und kein Glück, sondern ein Unglück sei. Als Sohn Kim Dae-jungs wurde auch er ständig vom Regime überwacht und verfolgt, bis er 1987 politisch rehabilitiert werden konnte. Viele Politiker machten einen Kondolenzbesuch und trauerten um den Verstorbenen. Auch viele Netzbürger brachten im Internet ihre Trauer zum Ausdruck. Der Verstorbene habe sich das ganze Leben lang der Demokratiebewegung und der Bewegung für Frieden und Wiedervereinigung gewidmet. Er habe länger als zehn Jahre lang als Folge der von der früheren Militärdiktatur verübten Folter an der Parkinson-Krankheit gelitten. Nun möge er im Himmel neben seinen Eltern ewige Ruhe finden. 


Das Interesse der Netzbürger weckte auch das Untersuchungsergebnis, dass sieben von zehn verheirateten Frauen der Meinung sind, dass es bei nicht zu lösenden Ehekonflikten besser ist, sich scheiden zu lassen. Der betreffende Anteil betrug 72,2%. Lediglich 4,3% waren strikt dagegen. Der Anteil der Frauen, die im genannten Fall für die Scheidung sind, ist gegenüber der selben Untersuchung im Jahr 2015 mit 65,6% etwas gestiegen. Nach Wohnregionen betrachtet, ist dieser Anteil auf dem Lande, wo eine konservativere und traditionellere Einstellung zur Familie herrscht, mit 68,6% niedriger als in Großstädten mit 74,1% und in kleinen und mittelgroßen Städten mit 71,6%. Zwischen den unterschiedlichen Altersschichten gab es zwar keinen signifikanten Unterschied. Aber je höher das Alter, desto größer war der Anteil der Personen, die die Scheidung als einen Lösungsweg befürworten. Sechs von zehn verheirateten Frauen sind auch damit einverstanden, dass man nach der Scheidung oder nach dem Tod des Ehepartners eine neue Ehe eingeht und damit ein neues Leben beginnt. Die betreffende Untersuchung wurde vom Koreanischen Forschungsinstitut für Gesundheit und Soziales bei 11.207 verheirateten Frauen in der Altersgruppe zwischen 15 und 49 Jahren durchgeführt. Viele Netzbürger sind der Meinung, dass die Scheidung besser als ein unglückliches Eheleben sei. Eine Scheidung werde in der heutigen koreanischen Gesellschaft nicht mehr so negativ betrachtet wie in der Vergangenheit, und die Kinder von heute haben auch mehr Verständnis dafür, wenn die Eltern auf ihr eigenes Glück achten wollen. Auch erwarten sie nicht, dass die Eltern sich für die Kinder aufopfern. Dennoch solle eine Scheidung aber gut überlegt und das letzte Mittel sein.

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