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#Suchwort Aktuell l 2020-04-03

Kreuz und Quer durch Korea

ⓒ YONHAP News, Getty Images Bank

Jedes Jahr im April findet auf der Insel Jeju ein Rapsblütenfest statt. Der wichtigste Festort ist die Gemeinde Pyoseon in der Stadt Seoguipo auf der Insel Jeju. Entlang einer etwa 10 km langen Straße blühen im Frühling auf beiden Seiten Kirsch- und Rapsblüten auf, damit ist diese Straße als Ziel für eine Spazierfahrt sehr beliebt. Diese Straße wurde auch zu einer der schönsten 100 Straßen Südkoreas gewählt. Das Rapsblütenfest in dieser Region wurde jährlich von etwa 160.000 Personen besucht und leistete damit einen Beitrag zur regionalen Wirtschaft. Dieses Jahr sollte das Rapsblütenfest am 8. April beginnen, aber wegen der Ausbreitung von Covid 19 wurde das Fest bereits vor einigen Wochen abgesagt. Aber unabhängig davon haben die Rapsblüten begonnen aufzublühen, und mit dem milder gewordenen Wetter begannen Touristen diesen Ort mit den vielen aufgeblühten gelben Rapsblüten aufzusuchen. Wegen der Sorge vor einer Ausbreitung der Infektionskrankheit in der Region haben die Bewohner die Stadtverwaltung dazu aufgefordert, die Rapsblütenfelder frühzeitig umzupflügen. Die Stadtverwaltung hat gewöhnlich Ende April oder Anfang Mai, nachdem das Rapsblütenfest zu Ende gegangen ist, die Felder umgepflügt. Sie hat kürzlich mit dem betreffenden Dorf die Vorverlegung dieses Termins besprochen, weil in letzter Zeit die Besucherzahl merklich gestiegen ist. Viele Netzbürger können die Sorgen der Dorfbewohner durchaus verstehen und hoffen, dass sie nächstes Jahr wieder ein unbeschwertes Fest feiern können. 


Das Interesse der Netzbürger weckte auch die Nachricht, dass das Kulturgüteramt am 31. März die Bewerbung für die Aufnahme des traditionellen koreanischen Maskentanzes, Talchum, in die UNESCO-Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit bei der UNESCO eingereicht hat. Die endgültige Entscheidung über die Aufnahme in die Liste wird bei der Tagung des UNESCO-Komitees für immaterielles Kulturerbe im Dezember 2022 getroffen. Der traditionelle koreanische Maskentanz ist ein Gesamtkunstwerk, in dem verschiedene Künste wie Tanz, Musik und Theater vereint sind. Er ist vor allem eine Kunst der aktiven Kommunikation, die erst mit der aktiven Teilnahme des Publikums mit Ausrufen der Zustimmung oder des Missfallens vervollständigt wird. Der koreanische Maskentanz Talchum hat meistens einen Inhalt, der satirisch die Gesellschaft der vormodernen Zeit, den damaligen Klassenunterschied und moralische Widersprüche von damals zeigt. Diese traditionelle Kunst mit ihrem gesellschaftskritischen Charakter kann auch heutige Künstler immer wieder aufs Neue inspirieren. Das Kulturgüteramt erklärt, dass Talchum als eine immer wieder kreativ weiterentwickelte und ausgeübte kulturelle Tradition der koreanischen Gemeinschaft Identität und Kontinuität verleiht und damit dem Geist der UNESCO-Übereinkommen zur Erhaltung des immateriellen Kulturerbes entspricht. Die Bewerbung umfasst eine Sammlung von 13 Maskentänzen, die auf der Liste des nationalen immateriellen Kulturerbes stehen, sowie 5 Maskentänzen, die auf den Listen des immateriellen Kulturerbes der Städte und Provinzen stehen. 


Viele Netzbürger verfolgten mit großem Interesse die Entscheidung des Kulturministeriums, im April den Bürgern die kostenlose Nutzung von E- bzw. Audiobüchern zu ermöglichen. Damit will die Regierung die Bürger dazu anregen, angesichts der Ausbreitung von Covid 19 soziale Kontakte zu meiden und die dadurch gewonnene Zeit mit dem Lesen zu verbringen. Das Ministerium und das koreanische Institut für Förderung der Verlagskultur und –industrie haben zum 1. April in Zusammenarbeit mit der Buchhandlungskette Gyobo eine Sonder-Webseite eröffnet. Auf dieser Seite werden für den Monat April bis zu zwei E- oder Audiobücher pro Person kostenlos ausgeliehen. Zur Verfügung stehen 800.000 Exemplare, und wenn diese vollständig ausgeliehen werden, wird die Veranstaltung frühzeitig beendet. In der Offline-Welt kann man im Rahmen dieser Veranstaltung des Kulturministeriums auch jemandem ein Papierbuch schenken. Bis 10. April können jeden Tag 500 Menschen die Teilnahme beantragen, und insgesamt 5.000 Bücher stehen zur Verfügung. Man kann sich eins von 84 verschiedenen Büchern aus sieben Bereichen, die das Institut für Förderung der Verlagskultur und –industrie ausgewählt hat, aussuchen. Wenn man auf der Homepage des Instituts die Adresse der Person, der man das Buch schenken möchte, und eine kurze in der Corona-Krise Mut machende Botschaft hinterlässt, wird das Buch mit dieser Botschaft dem Empfänger nach Hause geliefert. Viele Netzbürger finden die Veranstaltung sehr gut. In dieser Zeit der Corona-Krise, in der man soziale Kontakte möglichst vermeiden und viel Zeit zuhause verbringen muss, sei das Lesen eine der besten kulturellen Aktivitäten.

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