ⓒ Cyworld Z Co, Getty Images Bank

In dieser Woche tauchte im Internet und in sozialen Netzwerken das Wort Cyworld häufig auf. Cyworld ist ein soziales Netzwerk, das 1999 in Südkorea gestartet wurde und sehr populär war. Die Zahl der Mitglieder von Cyworld erreichte einst 33 Millionen. Der Dienst, der im Laufe der Zeit verdrängt von anderen populären sozialen Netzwerken immer weniger genutzt wurde, wurde schließlich im Juni des vergangenen Jahres vom Steueramt wegen Steuerschulden geschlossen. Cyworld hat am 2. August seinen Dienst wieder aufgenommen, und in 11 Stunden danach wurde die Seite von mehr als 4 Millionen Menschen besucht. Der neue Betreiber Cyworld Z hat am 2. August um 16 Uhr 20 den Dienst wieder aufgenommen, so dass die Besucher ihren Benutzernamen herausfinden und die Daten der eigenen auf Cyworld gespeicherten Einträge sehen können. 11 Stunden später, um 3 Uhr 20 des 3. August, hat die angehäufte Zahl der Eingeloggten die Marke von 4 Millionen überschritten. Nach dem Betreiber erreichte die Zahl der Eingeloggten bis zu 1.700 Personen pro Sekunde und blieb bei 100 bis 300 pro Sekunde. Wenn man sich erfolgreich einloggen kann, zeigt der Dienst die Zahl der früher gesetzten Einträge, Videos und Fotos und ein Foto daraus mit dem entsprechenden Datum. Dies gilt aber lediglich für 18 Millionen Mitglieder, die nach dem 1. Januar 2015 mehr als einmal Cyworld besucht haben. Unter den 4 Millionen Besuchern gelang es etwa 2,2 Millionen Menschen, ihren Benutzernamen herauszufinden. Cyworld hat im Vorfeld der Wiederaufnahme seines Dienstes 18 Milliarden Fotos und 160 Millionen Videos wiederhergestellt. Viele Netzbürger, die früher aktiv Cyworld genutzt und darauf ihre eigene Minihompy gestaltet hatten, hoffen, dass der Dienst so normalisiert wird, dass sie ihre alten Einträge und Fotos wiederfinden und die alten Erinnerungen beibehalten können. 

Das Interesse der Netzbürger weckte auch ein Bericht eines Wirtschaftsforschungsinstituts über die Veränderung des Onlinekonsumverhaltens der Koreaner je nach Generationen. Nach diesem Bericht, für den die Daten der online getätigten Zahlungen mit der Kreditkarte analysiert wurden, ist der Online-Konsum der Bürger über 40 Jahre stark gestiegen. Dieser Konsum ist bei den Bürgern unter 40 Jahren im vergangenen Jahr gegenüber dem Jahr 2019 um etwa 24%, aber bei den Bürgern über 40 Jahren um 49%, damit doppelt so stark gestiegen. Vor allem ist die Steigerungsrate der Kreditkartenzahlungen in großen Internet-Kaufhäusern bei Bürgern im mittleren und höheren Alter 1,8Mal größer als bei den jüngeren Bürgern. Dies zeigt, dass sich auch bei den Bürgern über 40 Jahre, die Offline-Geschäfte bevorzugten, die Online-Konsumkultur etabliert hat. Auch im Bereich der Liefer-Apps und OTT-Dienste, die hauptsächlich von der jungen Generation benutzt wurden, hat der Konsum der 50er und 60er stark zugenommen. Der Umfang der Kreditkartenzahlungen bei Liefer-Apps ist bei den 50ern im vergangenen Jahr gegenüber dem Vorjahr um 163% und bei den 60ern um 142% gestiegen. Das Kreditkartenvolumen für die Nutzung von OTT-Diensten ist bei den 50ern um 181% und bei den 60ern um 166% nach oben geklettert. Sogenannte aktive Senioren in ihren 50ern und 60ern, die mit dem digitalen Umfeld vertraut sind, scheinen als der neue Hauptkonsumkreis im Onlinebereich in den Vordergrund zu treten. 

Gewöhnlich wird im Vorstellungsgespräch genau auf die Kleidung der Bewerber geachtet. Dies gilt sowohl bei der Auswahl von Beamten, als auch bei der Auswahl von Firmenangestellten. Gewöhnlich erscheinen die männlichen Bewerber in einem dunklen Anzug mit Krawatte und die Bewerberinnen entweder in einem Kostüm, oder in einem schwarzen Rock und einer weißen Bluse. Aber 9 von 10 Bewerbern bevorzugen eine lockere, freie Kleidung. Die Verwaltung der Provinz Süd-Chungcheong hat kürzlich Beamte im Gesundheitsdienst ausgewählt. Am 20. Juli fand das Vorstellungsgespräch statt, und 97,4% der 199 Bewerber erschienen in Casual-Kleidung. Lediglich 4 Bewerber kamen in einem Anzug zum Vorstellungsgespräch. Die Provinzverwaltung hatte den Bewerbern vorher mitgeteilt, dass sie frei angezogen am Vorstellungsgespräch teilnehmen können. Bewerber, die locker gekleidet erschienen, nannten die Überwindung der hochsommerlichen Hitze und die psychische Stabilität als den wichtigsten Grund. 103 Bewerber oder 52,8% gaben diese Antwort. Viel Unterstützung fand auch die Antwort, dass man von der psychischen und finanziellen Belastung wegen der Vorbereitung der passenden Kleidung befreit werden kann. Im Gegensatz dazu sind die Bewerber, die im Anzug erschienen sind, der Meinung, dass bei der Auswahl der Beamten der Anzug der richtige Dresscode zu sein scheine. Die Provinz Süd-Chungcheong will auch bei der Auswahl der künftigen Beamten keine Vorschriften in Bezug auf die Kleidung machen. Viele Netzbürger sind mit der Abschaffung der Kleiderordnung bei Vorstellungsgesprächen einverstanden. Wir leben nun in der Zeit der vierten Industrierevolution. In dieser Zeit sei auch für Beamte eine kreative Denkweise von Bedeutung, heißt es.