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Nordkorea

US-Präsident Trump besucht Südkorea

2019-06-27

Schritte zur Wiedervereinigung

© YONHAP News

US-Präsident Donald Trump besucht am Samstag und Sonntag Südkorea. Die große Frage, die sich die Südkoreaner stellen, ist, ob sein Besuch den festgefahrenen Gesprächen mit Nordkorea über das Atomprogramm des Landes neuen Schwung verleihen kann. Zum Thema sagt der Experte Cho Sung-ryul vom Institut für Nationale Sicherheitsstrategie: 


Es wird seit dem gescheiterten Gipfel von Hanoi immer wichtiger, über die Frage der atomwaffenfreien koreanischen Halbinsel zu diskutieren. Trumps Besuch in Südkorea wird bestätigen, dass Seoul und Washington vollständig auf einer Linie sind, was die Denuklearisierungsfrage betrifft. Der US-Präsident wird voraussichtlich die Vorteile für Nordkorea nach der Denuklearisierung hervorheben und diese Friedensbotschaft Nordkorea vermitteln. Trump wird im Anschluss an den G20-Gipfel in Japan nach Seoul reisen. Die Denuklearisierungsfrage ist nicht nur eine Angelegenheit zwischen Nordkorea und den USA, sondern sie betrifft auch die Nachbarländer wie Südkorea, China, Russland und Japan. 


Das Treffen zwischen Trump und dem südkoreanischen Präsidenten Moon Jae-in ist für Sonntag geplant. Zuletzt hatten sie sich im April in Washington getroffen. Am Rande des G20-Gipfels in Osaka sollten auch bilaterale Spitzentreffen zwischen den USA und China sowie zwischen Südkorea und China stattfinden. Es wird erwartet, dass der chinesische Präsident Xi Jinping über seinen Besuch in Nordkorea in der vergangenen Woche informiert. Der jüngste Briefwechsel zwischen Trump und dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong-un hat ebenfalls die Hoffnungen auf die Wiederaufnahme der Verhandlungen zwischen Washington und Pjöngjang über das Atomprogramm Nordkoreas verstärkt: 


Es wird vermutet, dass Kim und Trump in ihren Briefen die Notwendigkeit für Arbeitsgespräche betonten, die den Weg für einen dritten Gipfel ebnen könnten. Nordkorea mag die Idee von Arbeitsgesprächen nicht so sehr, da es die Diplomatie zwischen den Führungen bevorzugt. Die USA könnten Nordkorea vorgeschlagen haben, die Gespräche auf der Grundlage der vorläufigen Vereinbarungen über vier Themen vorzuziehen, die Washingtons Chef-Atomunterhändler Stephen Biegun und sein nordkoreanisches Gegenüber Kim Hyok-chol kurz vor dem Gipfeltreffen im Februar in Hanoi getroffen hatten. 


Am 23. Juni berichteten die nordkoreanischen Medien, dass sich Kim Jong-un zufrieden geäußert habe, nachdem er einen Brief von Trump erhalten habe. Es wird vermutet, dass Trump dabei die Aufnahme von Arbeitsgesprächen vorgeschlagen hat. Der US-Sonderbeauftragte für Nordkorea, Stephen Biegun, traf am Donnerstag in Seoul ein: 


Biegun sprach bereits in der vergangenen Woche in den USA mit seinem südkoreanischen Gegenüber Lee Do-hoon. In Seoul wird er weitere Diskussionen über die atomare Abrüstung Nordkoreas führen. Einige vermuten, dass es Kontakte zwischen Nordkorea und den USA im Grenzort Panmunjom um die Zeit des Besuchs von Trump in Südkorea geben könnte. Biegun könnte diese Möglichkeit mit Regierungsvertretern in Seoul besprechen. 


Außerdem wird derzeit spekuliert, dass Trump während seines Aufenthalts auf der koreanischen Halbinsel zur demilitarisierten Zone (DMZ) zwischen beiden Koreas fahren könnte:  


Das ist Trumps zweiter Besuch in Südkorea seit seinem Amtsantritt. Bei seinem ersten Besuch im November 2017 schlug der Versuch, die DMZ zu besuchen, wegen des schlechten Wetters fehl. Damals hatten sich die Beziehungen der USA zu Nordkorea verschlechtert. Doch die Situation hat sich zwei Jahre danach geändert. Nach zwei Gipfeltreffen zwischen Kim und Trump könnte ein Besuch des US-Präsidenten an der DMZ eine gute Gelegenheit sein, eine Friedensbotschaft an die ganze Welt zu vermitteln und seinen Wunsch nach einem Ende des Kriegs und der Überwindung der Teilung Koreas zu demonstrieren. 


Südkoreanische Medien spekulierten zudem, dass es zu einem Dreier-Gipfel zwischen Trump, Kim und Moon in Panmunjom kommen könnte. Doch ein hoher Regierungsvertreter in den USA sagte, dass es dafür keine Pläne gebe:


Ein erwünschtes Szenario wäre es, dass Kim Jong-un zur innerkoreanischen Grenze kommen könnte für einen Dreier-Gipfel mit Moon und Trump. Doch ist das unter Berücksichtigung verschiedener Faktoren einschließlich der knappen Zeit eher unwahrscheinlich. Doch könnten Moon und Trump zusammen zur DMZ fahren und eine Friedensbotschaft verkünden. Nordkorea und die USA haben ihre Differenzen noch nicht überbrückt, was die Denuklearisierung betrifft. Beide Seiten könnten diese Probleme bei hochrangigen Gesprächen erörtern. Trumps Besuch in Südkorea könnte also den Weg für einen pragmatischen Dialog zwischen Pjöngjang und Washington ebnen. 


Es bleibt abzuwarten, welche Botschaften Trump während seines Besuchs in Südkorea bereithält. Die Hoffnung ist groß, dass die festgefahrenen Atomgespräche mit Nordkorea bald wieder aufgenommen werden.

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