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Nordkorea

China stärkt Einfluss auf regionale Diplomatie

2019-10-03

Schritte zur Wiedervereinigung

© YONHAP News

China feierte am Dienstag den 70. Gründungstag der Volksrepublik. Sie wurde 1949 ins Leben gerufen, nachdem die Kommunistische Partei den Bürgerkrieg gegen die Nationalistische Partei gewonnen hatte. Am Dienstag demonstrierte China mit der bisher größten Militärparade seiner Geschichte militärische Stärke. Als zweitgrößte Volkswirtschaft der Erde hinter den USA erweitert Peking auch seinen Einfluss in der Diplomatie in der Region, einschließlich der koreanischen Halbinsel. Zum Thema sagt der Professor für internationale Studien an der Handong Global-Universität, Park Won-gon:


Hochrangige chinesische Regierungsbeamte, darunter Außenminister Wang Yi, sagen immer, dass China bei Fragen bezüglich der koreanischen Halbinsel als direkt betroffene Partei eine wichtige Rolle spielt. Er deutet damit an, dass Peking auf regionale Themen großen Wert legt. Hirstorisch hat China große Macht auf Korea ausgeübt. Es verlor seinen Einfluss auf die koreanische Halbinsel Anfang des 20. Jahrhunderts, doch seit der Schaffung des kommunistischen Chinas nach dem Zweiten Weltkrieg hat es wieder starke Wirkungsmacht. In den vergangenen 40 Jahren hat es auf dem Rücken einer erfolgreichen Reform und Öffnung, die 1978 angestoßen wurde, ein nahezu zweistelliges jährliches Wachstum erzielt. Mit Xi Jinping an der Macht trachtet China seinen Status als Weltmacht durch die koreanische Halbinsel zu verstärken.  


China demonstriert insbesondere seine enge Verbindung zu Nordkorea: 


Ein chinesisches Sprichwort sagt, “wenn Du keine Lippen hast, werden deine Zähne kalt”. Das bedeutet, wenn jemand zusammenbricht, ist auch der andere in Gefahr. Das beschreibt recht gut die Beziehungen zwischen Nordkorea und China. China beteiligte sich Anfang der 1950er Jahre am Korea-Krieg, um Nordkorea im Kampf gegen die von den USA angeführten Truppen zu unterstützen. Nordkorea ist das einzige Land, das mit China ein Verteidigungsabkommen unterzeichnete. Doch nach dem Ende des Kalten Kriegs begann Nordkorea, seinen eigenen Weg zu gehen. Peking riet Pjöngjang mit Nachdruck, den Weg der Reform und Öffnung zu gehen, so dass es sich wirtschaftlich entwickelt, während es an der Ein-Personen-Herrschaft festhält. Doch Nordkorea entschied sich anders, indem es Nuklearwaffen entwickelte, wodurch die Beziehungen mit China belastet wurden. Nordkorea hoffte, die Beziehungen zu verbesseren, nachdem Kim Jong-un im Dezember 2011 an die Macht kam. Doch die Atomwaffentests Nordkoreas und seine Tests von Langstreckenraketen, die es Satellitenstarts nannte, trugen zur Verschlechterung der Beziehungen bei. Kim Jong-un und Xi Jinping trafen sich kein einziges Mal vor 2018.  


Trotz der Unterstützung Pekings für die internationalen Sanktionen gegen Pjöngjang haben sich die Beziehungen wieder verbessert:


China will seine Präsenz im Friedensprozess Koreas sichern, wozu auch der Atomstreit mit Nordkorea und die Beziehungen zwischen Nordkorea und den USA gehören. Da es mit den USA um die Vorherrschaft kämpft, will China Nordkorea als Mittel nutzen, um seinen Einfluss zu vergrößeren. Nordkorea benötigt China, um seine Verhandlungsposition vor neuen Gesprächen mit den USA zu stärken. 


Kim Jong-un besuchte allein im vergangenen Jahr dreimal China und reiste erneut Anfang dieses Jahres dorthin. Xi Jinping besuchte Pjöngjang zum ersten Mal als Präsident im Juni. China befindet sich unter politischem und wirtschaftlichem Druck Washingtons, weswegen es seine Verhandlungsmacht stärken will, indem es Nordkorea benutzt: 


China ist entschlossen, seinen früheren Ruhm wiederzubeleben und seine Präsenz, zumindest in Nordostasien, zu stärken, indem es sich einem scharfen Wettbewerb mit den USA um Hegemonie stellt. Xi will den sogenannten chinesisches Traum wieder erwecken, eine Vision für die Wiederkunft als politische und wirtschaftliche Macht. China will das zuvor von USA angeführte Rahmenwerk für die koreanische Halbinsel ändern. Das ist Pekings neue Strategie, die auch ein Risiko für die Diplomatie in der Region sein kann.  


Weil China seinen Einfluss in der Region stärkt, könnten die Bemühungen um eine Lösung im Streit um das nordkoreanische Atomprogramm komplizierter werden: 


Es ist möglich, dass Kim Jong-un um den 6. Oktober China besucht, wenn beide Länder den 70. Jahrestag der Aufnahme diplomatischer Beziehungen begehen. Im vergangenen Jahr hatte Kim China vor dem Start wichtiger Arbeitsverhandlungen mit den USA besucht. Durch Kims Besuch, sollte dieser stattfinden, kann Peking den USA zeigen, dass es Einfluss auf Nordkorea ausübt. China wird dadurch versuchen, die Oberhand in den Verhandlungen mit den USA zu gewinnen.

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