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Nordkorea

Die Spannungen zwischen den USA und Nordkorea verschärfen sich

2019-12-12

Schritte zur Wiedervereinigung

© YONHAP News

Seit Pjöngjangs Erklärung am vergangenen Wochenende, einen “sehr wichtigen Test” an seiner Satellitenstartanlage in Sohae durchgeführt zu haben, verschärft sich der Ton zwischen Nordkorea und den USA. US-Präsident Donald Trump warnte Nordkorea, dass es alles verlieren werde. Nordkorea antwortete, es habe nichts mehr zu verlieren. Zum Thema sagt der Forscher Oh Gyeong-seop vom Koreanischen Institut für Nationale Vereinigung: 


Nordkorea und die USA lieferten sich eine intensive verbale Auseinandersetzung, seitdem Nordkorea am 8. Dezember erkärt hatte, am Tag davor einen wichtigen Test an der Sohae-Satellitenanlage unternommen zu haben. Trump sagte, dass Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un alles verlieren könnte, wenn er feindselig handle. Als Antwort darauf sagte der Vorsitzende des nordkoreanischen Asien-Pazifik Friedenskomitees, Kim Yong-chol, am 9. Dezember, dass es viele Dinge gebe, die Trump über Nordkorea nicht wisse und dass Nordkorea wirklich nichts mehr zu verlieren habe. Er fuhrt fort, dass Kim Jong-un seine Meinung über Trump ändern könnte. 


Es gibt mittlerweile die Befürchtung, dass sich die Situation wieder so wie 2017 zuspitzen könnte. Damals gab es sogar die Sorge, dass es zu einem Krieg kommen könnte: 


Nordkorea nannte keine Details zu dem Test. Doch der Direktor des Ostasien-Nonproliferationsprogramms am Middlebury-Institut für Internationale Studien, Jeffrey Lewis, veröffentlichte Satellitenbilder der betroffenen Satellitenstartanlage in Nordkorea. Die Bilder zeigen, dass Nordkorea ein Raketentriebwerk getestet hat. Ein Mitglied des südkoreanischen Geheimdienstausschusses sagte, dass ein Flüssiggasantrieb für Raketen getestet wurde. Militärexperten vermuten, dass es ein “Cluster-Test” war, um die Leistung von etwas zu überprüfen, was Nordkorea ein Berg-Paekdu-Triebwerk für eine Interkontinentalrakete (ICBM) nennt. 


Nach seinem ersten Gipfeltreffen mit Kim Jong-un im Juni des vergangenen Jahres sagte Trump, dass der Machthaber versprochen habe, die Sohae-Satellitenstartanlage, auch als Tongchang-ri bekannt, zu demontieren. Auch beim innerkoreanischen Gipfel in Pjöngjang im September 2018 gab es eine Vereinbarung, das Testgelände solle permanent geschlossen werden. Doch später gab es Berichte, dass Nordkorea den Komplex rasch wieder aufbaue:


Nordkorea hatte früher schon an diesem Ort Triebwerketests für seine Hwasong-14- und Hwasong-15-ICBM durchgeführt. Das bedeutet, Nordkorea könnte, wie es schon vorher gewarnt hatte, eine ICBM als Weihnachtsgeschenk für die USA testen. Pjöngjang versucht offensichtlich, Zugeständnisse von den USA zu gewinnen, indem es die Spannungen inmitten der stockenden Nuklearverhandlungen anheizt. 


Nach dem gescheiterten Gipfeltreffen zwischen Trump und Kim im Februar dieses Jahres in Vietnam hat Pjöngjang von Washington neue Vorschläge für die Verhandlungen verlangt und gewarnt, dass es sein selbst auferlegtes Moratorium für Tests von Atombomben und ICBM aufheben könnte. Mit dem Test einer ICBM, die das US-Festland erreichen könnte, würde Nordkorea wahrscheinlich eine “rote Linie” für Washington überschreiten. Nach dem Test Nordkoreas vom vergangenen Samstag schickten die USA ein unbemanntes Aufklärungsflugzeug vom Typ Global Hawk zur koreanischen Halbinsel. Am 9. Dezember beriefen die USA zudem ein Treffen des UN-Sicherheitsrats ein: 


Wie schon gesagt, es ist möglich, dass Nordkorea ein ICBM-Test als Weihnachtsgeschenk für die USA durchführt. Falls das passiert, werden die Atomgespräche zwischen Nordkorea und den USA nutzlos sein. Um auf Nordkorea Druck auszuüben, damit es keinen ICBM-Test durchführt, haben die USA ein UN-Sicherheitsrats-Treffen einberufen. Sollte Nordkorea trotzdem einen ICBM-Test unternehmen, werden sich die Beziehungen unweigerlich verschlechtern, und Washington könnte noch strengere Sanktionen gegen Pjöngjang verhängen. 


Das Treffen des Sicherheitsrats fand am Mittwoch statt. Es war das erste Mal seit zwei Jahren, dass die USA ein solches Treffen über Nordkorea einberufen hatten:  


Nach dem Krieg der Worte scheinen Nordkorea und die USA jetzt bereit, zu Aktionen gegen den anderen überzugehen. Falls beide Seiten durch Dialog doch noch einen Kompromiss im Atomstreit erzielen könnten, werden sie von aggressiven Aktionen Abstand nehmen. Doch die Verlängerung des Stillstands in den Verhandlungen könnte Nordkorea frustrieren, und es könnte zu Provokationen greifen. Die USA werden darauf den Druck erhöhen und Sanktionen verhängen. 


Die USA und Nordkorea versuchen derzeit, den gegenseitigen Druck zu erhöhen. Es gibt die Befürchtung, dass sich die Spannungen vor dem Ablauf der Jahresend-Frist deutlich verschärfen, die Nordkorea einseitig gesetzt hatte.

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