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Nordkorea

UN-Bericht: Nordkorea hat vermutlich kleine Nuklearwaffen

2020-08-13

Schritte zur Wiedervereinigung

ⓒ YONHAP News

Die UN deuteten zuletzt in einem Bericht an, dass Nordkorea möglicherweise kleine Atomsprengköpfe entwickelt habe, die auf ballistische Raketen montiert werden können. In dem Bericht eines Expertengremiums, der am 3. August an das UN-Sanktionskomitee für Nordkorea weitergeleitet worden sei, habe es geheißen, mehrere Länder gingen davon aus, dass Nordkorea miniaturisierte Sprengköpfe gebaut habe, die auf Sprengköpfen von ballistischen Raketen passen, berichtete die Nachrichtenagentur Reuters. Die bisherigen sechs Atomtests Nordkoreas hätten dem Land wahrscheinlich dabei geholfen, diese Sprengköpfe zu entwickeln. US-Experten hatten bereits vor Jahren vermutet, dass Nordkorea über die entsprechende Technologie verfügt. Zum Thema sagt der Direktor von Peace Network, Cheong Wook-sik:


Zusätzlich zur möglichen Entwicklung miniaturisierter Nuklearsprengköpfe behauptet dem Bericht zufolge ein Land, dass das nordkoreanische Regime die Verkleinerung vorantreibt, um Mehrfachsprengkopf-Systeme zu entwickeln. Der UN-Bericht enthält Informationen und Meinungen mehrerer Länder, er ist also wahrscheinlich zuverlässiger als die Einschätzung privater Institute. Während Nordkorea schon vorher im Verdacht stand, kleinere Atomsprengköpfe zu bauen, sagt der Bericht, dass die Möglichkeit groß ist, dass Nordkorea erfolgreich das Niveau der Miniaturisierung erreicht hat. 


Um einen Atomsprengkopf auf eine Rakete zu montieren, sollte das Gewicht auf weniger als eine Tonne reduziert werden. Die Miniaturisierung ist eines der Schlüsselelemente, um Interkontinentralraketen, oder ICBM, zu entwickeln. Daneben ist auch die sogenannte Wiedereintrittstechnologie entscheidend, die die Bedingung dafür ist, das eine Atomrakete wieder in die Atmosphäre zurückkehrt. Ein Land, das mit solchen Waffen ausgerüstet ist, kann als Atomwaffenstaat bezeichnet werden:


Früher wurden Atomwaffen von strategischen Bombern befördert. Dieser Prozess beansprucht Zeit, und die Flugzeuge können abgeschossen werden. Mit der Zeit entwickelte sich die Installierung von Nuklearsprengköpfen in Raketen als die bevorzugte Alternative. Die frühere Sowjetunion hatte 1957 als erstes Land damit Erfolg, einen Atomsprengkopf auf eine ICBM zu montieren. Das ist eine sehr komplizierte Technologie. Der Sprengkopf muss extremer Hitze und Druck widerstehen, wenn er in die Atmosphäre wiedereintritt. 


Als Nordkorea 2016 seinen fünften Atomtest durchführte, erklärte das Land, es habe erfolgreich einen Atomsprengkopf getestet. Am 29. November 2017 feuerte das Land eine ICBM, Hwasong-15 genannt, ab. Damals behauptete es, die ICBM könne einen schweren Nuklearsprengkopf befördern. Während angenommen wird, dass Nordkorea nah dran ist, die Nuklearsprengköpfe noch kleiner und leichter zu machen, wird bezweifelt, ob es auch schon über die Wiedereintrittstechnologie verfügt:


Nordkorea nahm bisher sechs Atomtests vor. Der erste erfolgte im Oktober 2006 und der bisher letzte im September 2017 in Form eines Wasserstoffbomben-Tests. Mit jedem Test wurde die Detonationsstärke größer und die Zündertechnologie verbesserte sich. 2017 prognostizierten die US-Geheimdienste, dass Nordkorea innerhalb von sechs Monaten eine ICBM mit einem Nuklearsprengkopf entwickeln kann. Bei seinem ersten Gipfeltreffen mit US-Präsident Donald Trump versprach der nordkoreanische Machthaber Kim Jong-un jedoch, die ICBM-Tests auszusetzen. Einige US-Geheimdienste glaubten daher, dass Nordkorea mehr Zeit braucht für die Entwicklung von atomar bewaffneten ICBM. Das US-Verteidigungsbehörde, die für die Raketenabwehr zuständig ist, nahm an, dass Nordkoreas ICBM-Entwicklung bald abgeschlossen sein wird. Es gab also selbst in den USA unterschiedliche Voraussagen. 


Die USA äußerten sich mit Blick auf den jüngsten UN-Bericht über Nordkoreas Raketenentwicklung besorgt: 


Die USA werden Nordkoreas ICBM mit Nuklearsprengköpfen als Bedrohung sehen. Auch werden sie davon abgehalten werden, Militäraktionen gegen Nordkorea zu starten, da solch eine Aktion auch großen Schaden in den USA selbst nach sich ziehen könnte. Darüber hinaus ist die nukleare Nicht-Weiterverbreitung eine der wichtigen diplomatischen Prinzipien Washingtons. Die USA erklärten in den vergangenen 30 Jahren, sie würden Nordkorea vom Besitz von Atomwaffen abhalten. Doch alle diese Bemühungen laufen ins Nichts, falls Pjöngjang erfolgreich eine ICBM mit Atomsprengköpfen entwickelt. 


Auch Südkoreas Verteidigungsministerium äußerte, dass Nordkorea bei der Miniaturisierung vermutlich große Fortschritte gemacht habe. Wie soll sich Südkorea verhalten? 


Südkorea hat seine Abschreckung gegen die nordkoreanischen militärischen Bedrohungen bereits auf ein beachtliches Niveau gebracht. Es wär für Seoul nötig, sich dafür einzusetzen, dass sich die innerkoreanischen Beziehung wie auch die Beziehungen zwischen Nordkorea und den USA verbessern. Südkorea sollte sich also darauf konzentrieren, günstige Voraussetzungen zu schaffen, damit der suspendierte Friedensprozess auf der koreanischen Halbinsel und die Nuklearverhandlungen zwischen Nordkorea und den USA wiederaufgenommen werden. 

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