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Spuren der kollektivistischen nordkoreanischen Gesellschaft spiegeln sich auch in der Kleidung wider. Objekte auf Austtellungen für Industriekunst zeigen Arbeitskleidung für Arbeiter, Uniformen für Beamte, Pullover und Schuluniformen. Die Einwohner tragen typischerweise traditionelle koreanische Kostüme, wenn sie zu offiziellen Veranstaltungen gehen. Bei Treffen tragen sie Militäruniformen, Mao-Anzüge oder gleichfarbige Anzüge. Das zeigt, dass Nordkorea den sozielen Zusammenhalt durch Kleidung betont.

Speziell zur Uniformkultur in Nordkorea sagt Choi Hee Sun von der Graduiertenschule der Chung-Ang-Universität: 

Der frühere Machthaber Kim Jong-il und der jetzige Machthaber Kim Jong-un sagten, dass es nötig ist, Kleidung zu entwickeln, die zum sozialistischen Lebensstil passen, und Sachen abzulehnen, die durch kapitalistische Trends beeinflusst sind. Nordkorea sieht Kleidungsstücke als Mittel, den Gruppensinn zu fördern und das Regime zu sichern, und nicht als individueller Ausdruck oder Spiegelung aktueller Trends. Ordentliche Uniformen mit minimaler Dekoration sollen funktionellen Zwecken für die Produktion oder der Erziehung dienen. Die Nordkoreaner sind es gewohnt, während offizieller Veranstaltungen und auch im sozialen Leben Uniformen zu tragen.

Die Kleidungsindustrie macht einen großen Teil der nordkoreanischen Leichtindustrie aus. Um Kleidung zu produzieren, arbeitet das Kleidungsinstitut des Ministeriums für Leichtindustrie an standardisierten Designs und Verarbeitungsmethoden. Unter Kim Jong-un hat sich die Mode jedoch geändert, auch die Uniformen erhalten einen modernen Touch: 

Zahlreiche Kleidungsdesigns wurden im August auf einer Ausstellung anlässlich des 74. Gründungstags der Pjöngjanger Universität für Schöne Künste gezeigt. Dazu gehörten Alltagskleidung, verschiedene Schuluniformen, Gymnastikkleidung und Uniformen für Beamte. Unter Kim Jong-uns Führung hat sich die Uniform der Flugbegleiterinnen von Air Koryo stark geändert. Zu kürzeren Röcken und eng aufliegenden Hüten kommt hinzu, dass die Marineuniform mit feinerem Aussehen die alte rote Uniform ersetzt hat.

Das Tragen von gleichförmigen Uniformen ist für alle Schüler und auch Studenten in Nordkorea verpflichtend:

Nordkorea verabschiedete im September 2012 ein Gesetz für eine verpflichtende zwölfjährige Schulbildung. Es wurden im Einklang mit dem System neue Designs für Schuluniformen eingeführt. Im Sommer tragen die Jungen weiße Hemden und kurze Hosen, während die Mädchen Röcke und Blusen anziehen. Die früheren Uniformen waren allgemein dunkler, doch die Farben wurden heller. Die Uniformen für Schuljungen sind kobaltblau, und die Mädchen in den Grund- und Mittelschulden haben lila Jacken und graue Röcke.

Viele Nordkoreaner tragen auch Militäruniformen während der Arbeit. Es gibt über eine Million Soldaten in Nordkorea. Die Männer müssen bis zum 60. Lebensjahr und die Frauen bis zu ihrer Heirat in den Reservetruppen dienen, die als Rote Arbeiter-Bauern-Garde bezeichnet werden. Es wird gesagt, dass sich die erste Frau des früheren Staatschefs Kim Il-sung, Kim Jong-suk, stark um das Design der Uniformen gekümmert habe: 

Militäruniformen haben viel mit der nationalen Sicherheit zu tun. Es ist bekannt, dass Kim Jong-suk während der Anfangsjahre des Regimes Uniformen der Koreanischen Volksarmee und Rangabzeichen selber entworfen hat. Das wird als Ursprung der Industriekunst in Nordkorea gesehen. Vor ihr wird gesagt, dass sie auch die Militäruniform der Pjöngjang-Schule entwarf, die zwei Jahre vor der Gründung der Volksarmee errichtet wurde. Nordkorea behauptet, dass die Uniform der Mangyongdae-Revolutionsschule, die 1947 gegründet wurde, mit ihrem Design und ihrer Handarbeit entstand. Das Design hat sich nicht viel verändert, auf den Ärmeln und Hosen sind nach wie vor rote Streifen angebracht.

Als populäres Kleidungsstück gilt in Nordkorea auch der Mao-Anzug. Die Machthaber haben sich oft darin gezeigt: 

Die Mao-Anzüge sehen auf den ersten Blick alle ähnlich aus, doch ihre Farben, die Taschenform, die Form der Knöpfe und die Materialien unterscheiden sich. Sie werden unterteilt in allgemeiner Typ, billig und teuer. Die Männer wählen khaki- oder braunfarben, die vor allem an den Arbeitsplätzen und im Alltag getragen werden. Kim Jong-uns Anzüge sind von verschiedenen Farben und aus luxuriösen Stoffen. Manchmal sieht man Streifen oder kleine Muster auf schwarzen oder dunklen Anzügen. Seine Mao-Anzüge, die mit verschiedenen Zuschnittmethoden gemacht werden, wirken luxuriös. Einmal ließ er den Anzug ungeknöpft und zeigte ein weißes Hemd, als er einen Ort inspizierte. Indem er Mao-Anzüge unterschiedlich trägt, fördert er politisch sein Image als Machthaber, der den Bürgern freundlich gegenüber ist.