Straßenbahnen sind eine Zeitzeugin auf Schienen. Auch wenn man niemals damit gefahren ist, kennt man die historischen Verkehrsmittel aus Film und Fernsehen und verbindet etwas Nostalgisches damit. Obwohl man es sich kaum vorstellen kann, gab es eine Zeit, in der auch in Seoul eine Straßenbahn fuhr. Im Seouler Geschichtsmuseum werden in einer Ausstellung bis Ende März die 70 Jahre des Betriebs der Seouler Straßenbahn beleuchtet. 

Die Geschichte der Straßenbahn begann in Hanseong (der Name Seouls zu dieser Zeit) im Jahre 1897 mit der Vergabe einer Konzession durch den koreanischen König Gojong an die amerikanischen Geschäftsleute Henry Collbran und Harry Bostwick. Im Mai 1899 wurde die erste Strecke eröffnet. Da es keinen Ort gab, wohin die Straßenbahn nicht fuhr, war sie für die Bewohner der damaligen Hauptstadt das wichtigste Verkehrsmittel. Beschreibungen der Straßenbahn in Romanen und Liedern führten das damalige Zeitbild lebendig vor Augen.