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Sport

Paralympische Spiele in Tokio zu Ende gegangen

#Sport! Sport! l 2021-09-06

Kreuz und Quer durch Korea

ⓒ YONHAP News

Nach 13 Wettkampftagen sind die Paralympischen Sommerspiele in Tokio am Sonntag feierlich zu Ende gegangen. 


Das südkoreanische Boccia-Team konnte am Samstag noch eine Goldmedaille gewinnen. Im Pair-Finale der Klasse BC3 im Tokyoter Ariake Gymnastics Centre schlugen Chung Ho-won, Kim Han-soo und die Spielerin Choi Ye-jin Gastgeber Japan mit 5:4 nach Verlängerung. Para-Boccia Pair wird in vier Sätzen von jeweils zwei Spielern ausgetragen. Mit dem Gewinn der beiden ersten Sätze hatten sich die Südkoreaner zwar einen Vorsprung verschafft, die beiden letzten Sätze dann aber verloren, sodass der Sieger in der Verlängerung ermittelt werden musste. 


Die südkoreanische Auswahl im Para-Boccia hat seit ihrem Sieg bei den Olympischen Spielen 1988 in Seoul kein einziges Mal den Titel im Paarwettbewerb abgegeben. Chung Ho-won gewann vier Mal in Folge und Choi Ye-jin drei Mal in Folge Gold. Chung hatte 2016 in Rio auch im Einzel gewonnen. 


Para Boccia ist seit 1984 Teil des paralympischen Programms. Es ist eine Präzisionssportart im Rollstuhl, die ein hohes Maß an Koordination, Taktik und Konzentration erfordert. In zwei der vier Klassen erhalten die Spieler Unterstützung von Assistenten bei den Vorbereitungen für den Wurf bzw. beim Ausrichten der Rampe. Kim Han-soo und Choi Ye-jin wurden von ihrer Mutter und Chung Ho-won vom Trainer unterstützt. 


Für den Abschluss der Teilnahme der südkoreanischen Auswahl bei den Paralympics sorgte Marathonläufer Yoo Byung-hun. Yoo kam beim paralympischen Marathon in der Kategorie T54 am Sonntag mit einer Zeit von 1:41,44 Stunden als Vorletzter von 15 Teilnehmern ins Ziel. Von dem Sieger, Marcel Hug aus der Schweiz, trennten ihn 15 Minuten. Für den Sportler war es jedoch eine bedeutende Herausforderung. Der 49-Jährige sagte, in Südkorea sei Leichtathletik eine Randsportart. Auch die Leichtathletik der Nichtbehinderten sei nicht besonders populär. Er habe zwar bei den Paralympics keine gute Leistung bringen können, er hoffe aber dennoch, für viele Leichtathleten ein wenig Motivation und Ansporn gewesen zu sein. 


Die Paralympischen Spiele 2020 waren eine Bühne für Behindertensportler, die ihr Schicksal mit der sportlichen Herausforderung auf bewundernswerte Art und Weise meisterten. Es ging bei den Wettbewerben aber auch um Inklusion und gesellschaftliche Akzeptanz. 


Joo Jeong-hoon sagte nach dem Gewinn der Bronzemedaille im paralympischen Taekwondo in der 75 kg Gewichtsklasse am Freitag, Behindertensportler hätten in den letzten fünf Jahren hart trainiert und ihre Rekorde immer weiter verbessert. Worauf die Menschen ihre Aufmerksamkeit richteten, seien aber nicht ihre sportlichen Leistungen, sondern die Behinderung. Behindertenathleten seien ein Objekt, an dem die Zuschauer ihr eigenes Interesse an Behinderten befriedigt sähen. Der Athlet hat sich über diesen Blick hinweggesetzt und ist ein Paralympics-Held geworden, der Jugendliche mit einer Behinderung inspiriert und ihnen Hoffnung gibt. 


Auch die Solidarität mit den afghanischen Para-Sportlern war herausragend, die nach der Machtübernahme durch die Taliban in geheimer Mission nach Japan geholt wurden. Eine der beiden, die Taekwondo-Kämpferin Zakia Khudadadi, nahm als erste afghanische Frau an den Paralympischen Spielen teil. 


China ging mit insgesamt 207 Medaillen, darunter 96 Goldmedaillen, als Gesamtsieger hervor. Südkorea belegte in der Nationenwertung mit zwei Gold-, zehn Silber- und zwölf Bronzemedaillen Rang 41. Dies ist das schlechteste Abschneiden seit den Paralympischen Spielen 1968 in Tel Aviv. Der Behindertensport in Südkorea ist seit 2010 immer weniger erfolgreich. Nach den Paralympics in Tokio drängt sich die Frage auf, wie der Behindertensport belebt werden kann. 


Der Vorsitzende des koreanischen Paralympischen Komitees Chung Jin-wan sagte zu Journalisten im Koreahouse in Tokio, der koreanische Behindertensport habe viele Aufgaben zu bewältigen. Die Paralympischen Spiele in Tokio hätten verdeutlicht, dass systematische sportwissenschaftliche Unterstützung nötig sei, um wieder mehr Medaillen gewinnen zu können.

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