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Welt

Junge Peking-Kritiker erhalten bei Vorwahlen in Hongkong deutliche Zustimmung

#Asien Kompakt l 2020-07-15

Kreuz und Quer durch Korea

ⓒ YONHAP News

Bei den Vorwahlen der Hongkonger Opposition haben anti-chinesische Aktivisten wie Joshua Wong eine deutliche Zustimmung erhalten. Laut der “Southchina Morning Post” haben sich mehr als 600.000 Menschen am Wochenende an den inoffiziellen Vorwahlen des prodemokratischen Lagers beteiligt. Die Wähler konnten per Handy abstimmen oder Stimmzettel abgeben. 


Zweck der zweitägigen Wahlen war es, geeignete Kandidaten für die Wahlen von Hongkongs Legislativrat im September auszuwählen. Die Auswertung der Abstimmung per Handy ergab eine hohe Zustimmung für junge Kandidaten der Demokratiebewegung, die sogenannten „Lokalisten“, die nicht den traditionellen Oppositionsparteien angehören und für ein Selbstbestimmungsrecht der chinesischen Sonderverwaltungszone eintreten. 


Joshua Wong, einer der Initiatoren der sogenannten „Regenschirm Proteste“ 2014 gewann im Bezirk Kowloon East. Aktivist Jimmy Sham, einer der führenden Köpfe der Demonstrationen gegen das Auslieferungsgesetz konnte in Kowloon West die Mehrheit der Stimmen auf sich vereinigen. Führende Politiker der etablierten Oppositionsparteien erlebten hingegen einen Rückschlag. Helena Wong, Abgeordnete der Demokratischen Partei, schaffte es in Kowloon West nur auf Platz sieben. 


Das Wahlergebnis wird von Beobachtern als symbolisches Protestvotum gegen das neue Sicherheitsgesetz aus Peking gesehen. Joshua Wong hatte zur Beteiligung an den Vorwahlen aufgerufen, um ein Zeichen gegen die politische Unterdrückung durch Peking zu setzen. Das prodemokratische Lager erhofft sich den Schwung bis zu den Wahlen im September aufrecht zu erhalten und erstmals auf mindestens die Hälfte der insgesamt 70 Sitze des Hongkonger Parlaments zu kommen. 


Verwaltungschefin Carrie Lam verurteilte das Votum als Umsturzversuch, das den Zweck habe, sämtliche Politiken und Entscheidungen der Hongkonger Regierung in Frage zu stellen. Peking bezeichnete unterdessen die Vorwahlen der Opposition als schwere Provokation. Das Verbindungsbüro der chinesischen Regierung in der Sonderverwaltungszone erklärte gestern, der inoffizielle Urnengang stelle einen mutmaßichen Verstoß gegen das neue Sicherheitsgesetz sowie Hongkonger Wahlbestimmungen dar.

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