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Welt

Südostasiatische Länder sagen Plastikmüll-Importen den Kampf an

#Asien Kompakt l 2019-05-01

Kreuz und Quer durch Korea

© YONHAP News

Plastikmüll verschmutzt immer mehr Länder Südostasiens. Seit China den Import von Plastikabfällen aus den Industrieländern verboten hat, gelangt deutlich weniger davon ins Land. Die Kehrseite ist allerdings, dass sich der Handel mit teils stark verdreckten Plastikabfällen lediglich in andere Länder verlagert. Die Müllimporte fließen nun nach Malaysia, Vietnam, Thailand und in die Philippinen. 


Die südostasiatischen Länder haben nun den Müllmassen den Kampf angesagt. Die Regierung von Malaysia ließ letzte Woche tonnenweise illegal eingeführten Plastikmüll aus den USA, England, Deutschland, Spanien und Australien zur Verladestelle zurückbringen. Die Regierung gab bekannt, dass den Importunternehmen und Agenten die Kosten für die Entsorgung in Rechnung gestellt werden. 


Der Präsident der Philippinen, Rodrigo Duterte, forderte vor einigen Tagen Kanada dazu auf, Container mit Giftmüll aus den Jahren 2013 bis 2014, die im Hafen von Manila stehen, wieder abzuholen. Die Philippinen hatten sich wiederholt über die Mülleinfuhren beschwert. Die kanadische Regierung vertritt jedoch den Standpunkt, dass der Müllhandel über private Unternehmen gelaufen sei und keine Angelegenheit der Regierung sei. 


Die meisten Länder in Südostasien besitzen keine funktionierende Recyclingindustrie, sodass der meiste Müll verbrannt wird oder sich zu riesigen Hügeln auftürmt. Das Problem war vor allem im Westen Malaysias gravierend. Berge von Plastikmüll brannten unter freiem Himmel, und der Gestank von verkohltem Kunststoff reizte die Atemwege der Bewohner. Hinzu kamen verschmutzte Gewässer und ein Absterben von Pflanzen. Malaysia hat daher im letzten Oktober beschlossen, keine Genehmigungen für Müllimporte mehr zu erteilen und die Kontrollen zu verschärfen. Thailand will ebenfalls die Einfuhr von Plastikmüll verbieten. 


Auch die Länder des Westens werden sich der Problematik bewusst. Kanada machte den Vorschlag, gemischte oder verunreinigte Plastikabfälle, die nicht oder nur schwer recycelbar sind, der Gruppe von Abfällen, die einer besonderen Prüfung bedürfen, zuzurechnen. Dieser Vorschlag wird derzeit bei der Tagung der Vertragsparteien des Basler Übereinkommens diskutiert.

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