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Welt

Proteste im Iran: Aufruhr wegen erhöhten Benzinpreisen

#Asien Kompakt l 2019-11-20

Kreuz und Quer durch Korea

© YONHAP News

Im Iran eskalieren Proteste, die sich mittlerweile zu einer landesweiten Rebellion entwickeln. Auslöser der Unruhen war die Erhöhung der Benzinpreise. In der Nacht zum vergangenen Freitag hatte die Regierung in Teheran die Spritpreise erhöht. Bisher konnte jeder Autofahrer 60 Liter pro Monat zum subventionierten Preis von ungefähr 7,5 Eurocent pro Liter kaufen. Jetzt sollen elf Eurocent dafür bezahlt werden. Wer mehr als diese Grundmenge benötigt, soll künftig 22 Eurocent pro Liter zahlen. 


In Teheran gingen am Samstag Tausende Menschen auf die Straße, um gegen die Spritpreiserhöhung zu demonstrieren. Ein Demonstrant sagte gegenüber Yonhap News, die Regierung habe den Benzinpreis ohne vorherige Ankündigung drastisch erhöht. Über diese Entscheidung sei er sehr verärgert. Die staatliche Nachrichtenagentur IRNA berichtete, in der Stadt Sirdschan habe eine Gruppe von Demonstranten versucht, ein Brennstofflager in Brand zu setzen. In Teheran und Isfahan parkten Regimekritiker ihre Autos mitten auf den Schnellstraßen und legten damit den Verkehr lahm. In sozialen Netzwerken kursierten Videos von brennenden Banken und dichten Rauchsäulen über den Städten. Seit Sonntag ist das öffentliche Leben im Iran lahmgelegt. 


Die Benzinpreiserhöhung belastet vor allem die arme Bevölkerung, die seit Jahren unter Arbeitslosigkeit und Inflation leidet und deren Lebensmittel sich nun durch den Anstieg der Transportkosten weiter verteuern werden. 


Die Führung in Teheran erklärte, dass infolge der Sanktionen der USA die Exportmenge von Rohöl drastisch zurückgegangen sei und sich die Finanzlage des Staates verschlechtert habe. In der islamischen Republik gibt es jedoch auch die Befürchtung, das verteuerte Benzin werde die Inflation antreiben. Im Juni und Juli stieg der Verbraucherpreisindex im Iran im Vorjahresvergleich um 48 Prozent. 

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