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Welt

Japan verstimmt wegen Aufteilung von Mehrkosten aufgrund Olympia-Verschiebung

#Asien Kompakt l 2020-05-20

Kreuz und Quer durch Korea

ⓒ YONHAP News

Die Frage der zusätzlichen Kosten wegen der Verlegung der Olympischen Spiele in Tokio ins nächste Jahr sorgt in Japan für Irritationen. 


Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hatte seine Mehrkosten durch die Verlegung der Sommerspiele auf bis zu 800 Millionen Dollar beziffert und dies der japanischen Seite mitgeteilt. Das gesamte Volumen der Zusatzkosten wird jedoch auf 2,5 Milliarden Dollar geschätzt. 


IOC-Chef Thomas Bach sagte am Freitag bei einer Telefonsitzung des Exekutivkomitees, das IOC werde seinen Teil der Verantwortung für die Verschiebung der Olympiade tragen und 800 Millionen Dollar übernehmen. 150 Millionen Dollar sollen an die internationalen Sportverbände und Nationalen Olympischen Komitees fließen, damit diese ihre Athleten weiter unterstützen können, so Bach. Mit dem Hauptanteil von 650 Millionen Dollar sollen die Zusatzkosten des IOC für die Organisation der ins nächste Jahr verlegten Sommerspiele gedeckt werden. 


In Tokio sorgte die Mitteilung für Verstimmung. Der Chef des japanischen Organisationskomitees, Toshiro Muto, sagte, über die 800 Millionen Dollar habe es zuvor keine Diskussion mit Japan gegeben. Man werde mit dem IOC über die jeweiligen Anteile weiter verhandeln. Die Sportzeitung „Sports Nippon“ schrieb, das IOC habe ohne vorheriges Einverständnis seinen Anteil der Zusatzkosten bekannt gegeben und dadurch Japan eine große Bürde auferlegt. 


Das Vorgehen des IOC wird mit einem Vertrag zwischen dem IOC und den Organisatoren in Japan gerechtfertigt. Gemäß dem Vertrag haben die Behörden von Tokio, das Organisationskomitee Tokio 2020 und das Japanische Olympische Komitee auf jeglichen Anspruch auf Entschädigung oder Schadenersatz vom IOC verzichtet, wenn die Spiele abgesagt werden. Der Vertrag besagt darüber hinaus, dass das IOC die Spiele unter anderem aus Sicherheitsgründen absagen kann. Im Falle einer eventuellen Absage der Olympischen Spiele auch im nächsten Jahr würde sich der damit verbundene wirtschaftliche Verlust für Japan auf eine astronomisch hohe Summe belaufen. 


Die japanische Regierung versucht sich mit einer Verschlankung der Spiele aus der Affäre zu ziehen. Laut Toshiro Muto sei man derzeit dabei, alle Bereiche auf ein Einsparpotenzial hin zu überprüfen, Das schließe auch die Frage ein, wie der Fackellauf stattfinden soll. Darüber hinaus werde erwogen, die Eröffnungsfeier und Abschlusszeremonie der Olympischen Spiele und der Paralympics zusammenzulegen.

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