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Welt

Japanische Zeitung verweist auf Gefahren des geplanten Umgangs mit kontaminierten Wasser

#Asien Kompakt l 2020-10-21

Kreuz und Quer durch Korea

ⓒ YONHAP News

Die japanische Regierung hat beschlossen, radioaktiv verseuchtes Kühlwasser aus der Atomkraftruine in Fukushima nach einem Filterungsprozess ins Meer abzulassen. Grund dafür ist der Mangel an Lagerkapazitäten für das kontaminierte Wasser. 


Eine führende japanische Zeitung hat nun vor den Gefahren dieses Vorhabens gewarnt. Die “Tokyo Shimbun” führte in einem heute veröffentlichten Artikel im Detail die Risiken an, die ein Ableiten des kontaminierten Wassers des 2011 in Folge eines Erdbebens und Tsunamis zerstörten Atomkraftwerks ins Meer mit sich bringen könne. 


Es wird unter anderem darauf hingewiesen, dass sich mit den vorhandenen Technologien die radioaktive Substanz Tritium nicht herausfiltern lasse. Auch andere radioaktive Substanzen könnten noch in schädlichen Mengen zurückbleiben. Die Zeitung äußert Zweifel an den Angaben der japanischen Regierung, dass Tritium so weit herausgefiltert werden könne, bis der radioaktive Gehalt unter den gesetzlich genehmigten Wert sinke. 


Laut der Zeitung könne zwar nach Ansicht der Internationalen Atomenergie-Organisation ordnungsgemäß gefiltertes Wasser in den Ozean geleitet werden, gesetzlich sei nur die maximal zulässige Dichte des Tritiums vorgeschrieben, jedoch nicht die gesamte Menge. Die Folgen und die Auswirkungen der Anhäufung von Tritium in Meerwasser durch die Verklappung von radioaktiv verseuchtem Kühlwasser seien unkalkulierbar. 


Tokyo Shimbun wies zudem auf die Gefahr einer erneuten Ausbreitung der Minamata-Krankheit hin. Minamata ist eine chronische Vergiftung durch organische Quecksilber-Verbindungen, die erstmals Mitte der 1950er-Jahre in der Umgebung der Stadt Minamata, in der japanischen Präfektur Kumamoto aufgetreten war. Grund dafür war die Einleitung von quecksilberhaltigem Abwasser ins Meer durch Chemiekonzerne. Durch die Aufnahme von Quecksilberverbindungen über Lebensmittel und Trinkwasser kam es zu Schädigungen des Nervensystems bei den Bewohnern und mehreren Todesfällen.

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