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Welt

Bangladesch siedelt weitere Rohingya auf entlegene Insel um

#Asien Kompakt l 2020-12-30

Kreuz und Quer durch Korea

ⓒ YONHAP News

Bangladesch hat mit der Umsiedlung einer zweiten Gruppe von Rohingya auf eine entlegene Insel vor der Küste des Landes begonnen. 


„Dhaka Tribune“ und weitere lokale Medien berichteten gestern, dass 1.804 Angehörige der muslimischen Minderheit mit sieben Schiffen der Marine auf die Insel Bhasan Char im Golf von Bengalen gebracht wurden. Zuvor wurden die Flüchtlinge am Montag mit Bussen aus ihren Lagern im Bezirk Cox's Bazar geholt und verbrachten die Nacht in einem Übergangslager, wie die Nachrichtenagentur AP berichtete. 


Die Regierung von Bangladesch will im Zuge des Umsiedlungsprogramms etwa 100.000 Ronhingya auf der 35 Kilometer vom Festland entfernten Insel unterbingen. Am 4. Dezember waren bereits etwa 1600 Rohingya-Flüchtlinge dorthin transportiert worden. 


Bangladesch hat im Jahr 2018 mit dem Bau von Wohneinrichtungen für Rohingya-Flüchtlinge auf Bhasan Char begonnen, um die überfüllten Flüchtlingslager auf dem Festland zu entlasten. Die Regierung hat eigenen Angaben zufolge um die 400 Millionen Dollar in den Bau von Häusern, Krankenhäusern, Dämmen, Moscheen und eines Polizeireviers investiert. 


Das Umsiedlungsprogramm wird jedoch von Menschenrechtsaktivisten scharf kritisiert. Die Insel Bhasan Char sei nach Angaben von Hilfsorganisationen während der Monsun-Zeit starken Stürmen und Überschwemmungen ausgesetzt. Die Regierung behauptet, die Dörfer auf Bhasan Char seien auf einem festen Fundament aus Beton errichtet worden, die Zyklonen standhalten. 


Bangladesch hat seit 2017 etwa 750.000 Rohingya aufgenommen. Die meisten Angehörigen der muslimischen Minderheit flohen vor der Militärgewalt und Unterdrückung aus dem vorwiegend buddhistischen Nachbarland Myanmar. Viele von ihnen verloren in Myanmar durch ein 1983 erlassenes Gesetz die Staatsbürgerschaft. Bangladesch und Myanmar hatten seitdem mehrere Male über die Rückkehr der Rohingya verhandelt. Bisher wurden jedoch keine Fortschritte erzielt, hauptsächlich deshalb, weil die Flüchtlinge in der Heimat ihre Sicherheit nicht gewährleistet sehen.

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