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Welt

Japaner arbeiten heute deutlich weniger als früher

#Asien Kompakt l 2021-08-18

Kreuz und Quer durch Korea

ⓒ Getty Images Bank

Japaner arbeiten deutlich weniger als früher. 


Das vornehmlich in westlichen Ländern verbreitet gewesene Bild von Japanern als arbeitswütige Ameisen trifft nicht länger zu. Laut einer Studie des japanischen Ministeriums für innere Angelegenheiten und Kommunikation arbeiteten Japaner im letzten Jahr im Durchschnitt 1.811 Stunden. Dies sind 58 Stunden weniger als im Jahr davor. Von 2017 bis 2018 schrumpfte die Arbeitszeit um 26 und von 2018 auf 2019 um 32 Stunden. 


Der OECD zufolge wurde im vergangenen Corona-Jahr in den G-7 Ländern insgesamt weniger gearbeitet. In Großbritannien und Frankreich schrumpfte die Arbeitszeit infolge des Lockdowns um jeweils 170 und 109 Stunden. Japan ist jedoch das einzige Land, in dem im dritten Jahr in Folge und damit schon vor der Pandemie der Rückgang der Arbeitsstunden zweistellig ist. 


Begründet wird die drastische Verkürzung der Arbeitszeit in Japan mit diversen Maßnahmen, mit denen übermäßige Überstunden abgeschafft und die Produktivität erhöht werden sollte. 


Im Jahr 2018 wurde ein Gesetz erlassen, welches die Zahl der Überstunden auf 45 Stunden im Monat und 360 Stunden im Jahr begrenzt. Die Regelungen wurden ab 2019 schrittweise nach Größe der Unternehmen geltend gemacht. Die japanische Regierung zog damit Konsequenzen aus den immer wiederkehrenden Fällen von "Karoshi", dem Tod durch Überarbeitung. 


Zur Verkürzung der Arbeitszeit hat auch die coronabedingte Verbreitung der Arbeit im Homeoffice beigetragen. Dem Ministerium für innere Angelegenheiten und Kommunikation zufolge arbeiteten im letzten Jahr der Coronakrise 3,6 Millionen Japaner mindestens 60 Stunden in der Woche. Dies waren 1,57 Millionen weniger als 2017.

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