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Welt

Teuerung lässt japanische Verbraucher zu abgelaufenen Lebensmitteln greifen

#Asien Kompakt l 2022-11-08

Kreuz und Quer durch Korea

ⓒ Getty Images Bank

Auch in Japan, wo die Preislage unter den fortgeschrittenen Ländern relativ stabil war, steigen nun die Preise von Lebensmitteln und Bedarfsartikeln, so dass die Lebensumstände der einfachen Bürger immer schlechter werden. Dies führt dazu, dass Geschäfte, die abgelaufene Lebensmittel anbieten, und auch Suppenküchen rege besucht werden. 


In einem Lebensmittelladen in Tokio werden abgelaufene verarbeitete Lebensmittel wie Sardinenbüchsen zu einem um mehr als die Hälfte reduzierten Preis angeboten, und der Laden wird von immer mehr Verbrauchern besucht. In Japan ist der Verkauf von abgelaufenen Lebensmitteln nicht verboten. Vor dem Verwaltungsgebäude der Präfektur Tokio verteilt eine Bürgerorganisation an jedem Samstag an Bedürftige eine Tüte mit acht verschiedenen Lebensmitteln wie Brot und Gemüse. 


Nach der Tageszeitung „Tokyo Shinbun“ lag die Zahl der Menschen, die im April 2020 diese Lebensmitteltüte in Empfang nahmen, bei etwa 100. Diese Zahl betrug am 29. Oktober dieses Jahres 631. Früher waren es meistens Obdachlose oder Sozialhilfeempfänger. Zurzeit gibt es darunter auch Studierende und gewöhnliche Menschen. Ähnlich ist die Lage auch in anderen Städten. Im Zuge der lange anhaltenden Rezession bleiben in Japan die Lohnerhöhungen aus, so dass die einfachen Bürger stark darunter leiden sobald die Preise auch nur ein bisschen steigen. 


Nach dem japanischen Ministerium für Gesundheit, Arbeit und Soziales ist der Reallohn in Japan im vergangenen August gegenüber demselben Vorjahresmonat um 1,7 Prozent gefallen. Damit sank der Lohn bereits fünf Monate in Folge. Dies ist die Folge davon, dass die Preise immer schneller steigen, obwohl auch der Nominallohn etwas steigt. Die finanziellen Schwierigkeiten der Bürger führen dazu, dass die Unterstützung der Bürger für die Kishida-Regierung weiter zurückgeht. Nach einer kürzlich durchgeführten Umfrage der Zeitung „Yomiuri Shimbun“ bekam Kishidas Kabinett die seit dem Amtsantritt vor einem Jahr niedrigste Zustimmungsrate von 36 Prozent. 

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