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Welt

Hunderte Transgender in Pakistan gingen erstmals für mehr Gleichberechtigung auf die Straße

#Asien Kompakt l 2022-11-22

Kreuz und Quer durch Korea

ⓒ YONHAP News

In Pakistan, einem Land mit stark ausgeprägter konservativer islamischer Kultur, kamen Transgender erstmals für einen Protest auf die Straße und forderten mehr Rechte und Schutz ein. Laut pakistanischen Medien wie DAWN und Auslandsmedien kamen am 21. November Ortszeit Hunderte von Transgendern und ihre Unterstützer in der Stadt Karachi im Süden Pakistans zu einem Protest zusammen. Sie forderten eine Gleichberechtigung und informierten die Bürger über die Diskriminierung, die sie erleben. 


Shahzadi Radi, die den Protest organisiert hat, sagte, Transgender seien Menschen und hätten dasselbe Herz und dieselben Gefühle wie alle anderen. An diesem Protestmarsch der Transgender, dem ersten seiner Art in Pakistan, nahmen neben Transgendern auch Menschenrechtsaktivisten und Politiker teil. Sheema Kirmani, eine berühmte klassische Tänzerin in Pakistan, betonte, gleich, welches Geschlecht man hat, alle sollten die gleichen Rechte bekommen. 


In Pakistan werden Transgender-Personen offiziell als drittes Geschlecht anerkannt, und erhielten auch 2018 gesetzliche Rechte in Bezug auf den Zugang zur Beschäftigung und Bildung. In Wirklichkeit leiden immer noch viele unter ernsthafter Diskriminierung und Armut. In Pakistan mit seinen 230 Millionen Einwohnern wird die Zahl der Transgender auf mehrere Hunderttausend geschätzt, die meisten von ihnen sollen sich mit Prostitution und Betteln über Wasser halten. Aufgrund ernsthafter gesellschaftlicher Vorurteile werden sie häufig Ziel von Sexualverbrechen, Mord, Folter, Entführung und Gewalt. Laut Amnesty International sind in Pakistan seit Oktober des vergangenen Jahres 18 Transgender-Personen getötet worden. 


Am 18. November sollte der in Cannes preisgekrönte pakistanische Film „Joyland“ über die Affäre eines verheirateten Mannes mit einer Transgender-Frau in Pakistan den Kinostart feiern. Der Film wurde aber von der Regierung plötzlich verboten und sorgte vor Ort für heftige Debatten. Nach einem heftigen Widerstand der in- und ausländischen Filmszene und von Menschenrechtsorganisationen widerrief die Regierung die Entscheidung. Pakistan belegte im Global Gender Gap Index des Weltwirtschaftsforums in diesem Jahr den 145. Platz unter 146 Ländern. 

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