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Welt

In China weiten sich Proteste gegen Null-Covid-Politik aus

#Asien Kompakt l 2022-11-29

Kreuz und Quer durch Korea

ⓒ YONHAP News

In vielen Städten Chinas protestieren die Menschen gegen die strengen Corona-Maßnahmen im Land. Auch in der Hauptstadt Peking gingen Bürger auf die Straße. Nach Berichten in sozialen Medien und von Augenzeugen am 28. November begannen sich am Vortag gegen 22:00 Uhr in der Nähe des Pekinger Botschaftsviertels nahe dem Liangma-Fluss viele Menschen mit einem leeren DIN-A4-Blatt zu versammeln. 


Die Bürger mit weißen Blättern trauerten zunächst um die Menschen, die bei einem Brand in einem Wohngebäude in der nordwestchinesischen Region Xinjiang ums Leben gekommen sind. Dann riefen sie verschiedene Parolen wie „Wir wollen keinen Lockdown, sondern Freiheit“ und „Schluss mit der Kulturrevolution 2.0“ und forderten die Zurücknahme der Null-Covid-Politik. Dass die Demonstranten weiße Blätter in die Höhe halten, hat die Bedeutung eines Widerstandes gegen die staatliche Zensur. Ein ähnliches Beispiel gab es auch bei Pro-Demokratie-Protesten in Hongkong im Jahr 2020. Damals trugen Aktivisten weiße Blätter mit sich und verhinderten damit, KP-kritische Slogans zu äußern, die unter dem strengen Sicherheitsgesetz verboten waren. 


Die Demonstranten in Peking riefen weiter Sprüche wie „Wir wollen keine Kulturrevolution, sondern Reformen“ und „Wir wollen Bürger sein, keine Sklaven“. Diese sind Inhalte der Spruchbänder, die vor dem 20. Parteitag der kommunistischen Partei Chinas im vergangenen Monat am Geländer einer viel befahrenen Brücke in Peking angebracht worden waren. Der Mann, der damals diese Banner angebracht hatte, wurde festgenommen, Fotos und Videos wurden aus sozialen Netzwerken gelöscht, und Accounts, die solche Fotos und Videos teilten, wurden blockiert. Die Rufe bei den Demonstrationen zeigen aber, dass viele Bürger Pekings von dem Vorfall dennoch Kenntnis hatten. 


Die Demonstranten forderten auch, dass die am Vortag in Shanghai bei Demonstrationen gegen die Null-Covid-Politik von der Polizei festgenommenen Bürger freigelassen werden. Die Polizei soll nach Mitternacht damit begonnen haben, die Demonstranten in Peking festzunehmen, so dass gegen 3:30 Uhr nachts die Demonstration aufgelöst war. Hongkonger Zeitungen wie „Ming Pao“ und „South China Morning Post“ und auch große Nachrichtenagenturen wie AFP und Reuters berichteten über die Demonstrationen in Peking. Danach gab es auch in Hongkong und Taiwan Solidaritätskundgebungen. 

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