In- und außerhalb des südkoreanischen Präsidialamtes wird davon ausgegangen, dass ein Besuch von Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un in Seoul binnen Jahresfrist eher unwahrscheinlich ist.
Das Präsidialamt teilte mit, dass es bisher keine Antwort von Nordkorea wegen eines möglichen Besuchs von Kim erhalten habe.
Daher wird in Kreisen in- und außerhalb des Präsidialamtes vermutet, dass ein Besuch in dieser Woche unmöglich sei. Auch wäre es kaum möglich, dass Kim nächste Woche Seoul besuche.
Mehrere Vertreter des Blauen Hauses meinen, dass ein Besuch binnen Jahresfrist de facto unmöglich geworden sei.
Das Präsidialamt will dies jedoch nicht offiziell bekannt geben. Man sei vollständig darauf vorbereitet, Kim jederzeit zu empfangen, sollte Nordkorea eine Entscheidung treffen, heißt es.
Präsident Moon Jae-in hat unterdessen kein Wort über einen Besuch Kims verloren. Dahinter wird die Absicht vermutet, nichts zu überstürzen und jegliche Entscheidung Nordkoreas zu respektieren.
Bei einem Dinner mit den Chefs diplomatischer Vertretungen im Ausland am Vorabend betonte Moon die Notwendigkeit einer aktiven Diplomatie für Frieden und Wohlstand auf der koreanischen Halbinsel und wies auf die erste Verhandlung zwischen beiden Koreas im Jahr 1948 hin.