Südkoreas Verteidigungsministerium hat einen japanischen Diplomaten einbestellt, um gegen Tiefflüge zu protestieren.
Der Militärattaché Toru Nagashima sei wegen der Angelegenheit am Mittwoch um 17 Uhr einbestellt worden. Auf Fragen von Reportern wollte der Diplomat nicht antworten.
Südkoreas Vereinigter Generalstab hatte am Mittwoch auf einer eilig einberufenen Pressekonferenz darüber informiert, dass ein japanischer Aufklärer vom Typ P-3 um 14.03 Uhr in der Nähe des südkoreanischen Zerstörers Daejoyeong nahe dem Riff Ieodo vor der Südküste geflogen sei.
Das Flugzeug sei 60 bis 70 Meter tief und nur 540 Meter entfernt geflogen, obwohl die Identität des Schiffes eindeutig gewesen sei, sagte Generalstabschef Seo Wook und kritisierte das Verhalten als eindeutige Provokation.
Am 20. Dezember war ein japanischer Aufklärer des Typs P-1 über dem Ostmeer in niedriger Höhe auf den südkoreanischen Zerstörer Gwanggaeto der Große zugeflogen. Der Zerstörer befand sich zu dem Zeitpunkt auf der Suche nach einem abgedrifteten nordkoreanischen Schiff. Seitdem habe es zwei weitere Vorfälle dieser Art gegeben, einschließlich des gestrigen Falls.
Tokio wies noch am Mittwoch den Vorwurf zurück, dass eines seiner Flugzeuge einen bedrohlichen Tiefflug nahe einem südkoreanischen Schiff unternommen habe. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk NHK zitierte einen Verteidigungsbeamten, demzufolge ein solcher Flug nicht stattgefunden habe. Das Flugzeug habe sich stattdessen auf einem Routineeinsatz befunden.