Die südkoreanische Regierung will mehr Aufmerksamkeit auf die Tatsache lenken, dass Japan radioaktiv belastetes Wasser aus dem Fukushima-Reaktor ins Meer kippen will.
Der Sprecher des Außenministeriums Kim In-chul sagte am Dienstag vor der Presse, dass nötigenfalls mit internationalen Organisationen und Pazifikanrainern zusammengearbeitet werden solle.
Wie aus Regierungskreisen verlautet, erwäge Seoul, die Problematik bei der Generalversammlung der Internationalen Atomenergieorganisation (IAEA) im September zu thematisieren.
Die internationale Umweltschutzorganisation Greenpeace gab letzte Woche bekannt, dass Japan über eine Million Tonnen radioaktiv belastetes Wasser ins Meer kippen wolle.
Sprecher Kim sagte, Südkorea fordere bereits seit Oktober 2018 die japanische Regierung zu Transparenz und bilateralen sowie multilateralen Gesprächen auf. Tokio habe geantwortet, dass über das Wann und Wie noch nachgedacht werde.
Japanische Medien, darunter NHK, berichteten unter Berufung auf das japanische Energieunternehmen Tepco, dass täglich 170 Tonnen Wasser zur Kühlung des havarierten Reaktors in Fukushima gebraucht würden. Voraussichtlich gegen Sommer 2020 seien die Tanks für die Lagerung des verseuchten Wassers voll.
Das Wasser in den Pazifik zu kippen gilt als die billigste Option.
Die Frage, ob die Behandlung des radioaktiv belasteten Wassers in Zusammenhang mit einem möglichen Boykott der olympischen Sommerspiele 2020 in Tokio stehe, wollte der Sprecher nicht beantworten.