Das südkoreanische Außenministerium hat die Opfergabe des japanischen Premierministers Shinzo Abe an den umstrittenen Yasukuni-Schrein und den Schrein-Besuch einiger Abgeordneter anlässlich des Jahrestags von Japans Kapitulation im Zweiten Weltkrieg verurteilt.
Die südkoreanische Regierung drücke tiefe Besorgnis darüber aus, dass verantwortliche Führungskräfte der japanischen Regierung und des Parlaments erneut Opfergaben an den Yasukuni-Schrein geschickt und den Schrein besucht hätten, der Japans Kolonisierung und den Aggressionskrieg verschönere und Kriegsverbrecher ehre, hieß es in einer Stellungnahme eines Sprechers am Donnerstag.
Seoul fordere, dass Japans politische Führer demütige Reflexionen über die Vergangenheit durch Taten zeigen würden, hieß es weiter.
Die japanische Nachrichtenagentur Kyodo hatte zuvor berichtet, dass Abe eine Opfergabe an den Yasukuni-Schrein geschickt habe. 50 rechtsextreme Abgeordneten hätten den Schrein in Tokio aufgesucht. Dort werden 14 Kriegsverbrecher der A-Klasse zur Zeit des Zweiten Weltkriegs geehrt.
Unterdessen äußerte Japans neuer Kaiser Naruhito Bedauern über die Kriegsvergangenheit seines Landes. Rückblickend auf die langen friedlichen Jahre nach dem Krieg und auf die Vergangheit seines Landes empfinde er tiefe Reue, sagte Naruhito bei einer Zeremonie anlässlich des 74. Jahrestags von Japans Kapitulation. Er hoffe sehnlichst, dass die Verwüstungen des Kriegs niemals wiederholt würden.
Demnach wird davon ausgegangen, dass er der Auffassung seines Vaters Akihito folgt, der als Kaiser mehrmals seine Entschuldigung für und Reue über die Kriegsvergangenheit Japans geäußert hatte.