Das Außenministerium hat einen Diplomaten wegen des Vorwurfs der sexuellen Belästigung in die Heimat zurückbeordert.
Der Vorfall soll sich 2017 in seinem früheren Dienstland Neuseeland ereignet haben.
Ein hoher Beamter des Ministeriums teilte am Montag mit, dass die sofortige Rückkehr des Kollegen veranlasst worden sei.
Der Fall solle durch ein formales rechtliches Verfahren geklärt werden. Sollte Neuseeland die Auslieferung beantragen, könne Südkorea dabei kooperieren.
Die Immunität für derzeitige Mitarbeiter in der Botschaft in Wellington werde aber nicht aufgehoben.
Südkoreas Entscheidung wurde dem neuseeländischen Botschafter Philip Turner am Montag bei dessen Besuch im Ministerium erläutert.
Der mit dem Vorwurf der sexuellen Belästigung einer Ortskraft konfrontierte Diplomat hatte Neuseeland im Februar 2018 mit Ablauf seiner Dienstzeit verlassen und wird zurzeit in den Philippinen eingesetzt. In Neuseeland wird offiziell gegen ihn ermittelt, auch ein Haftbefehl liegt vor.
Seoul wolle aber gegenüber Neuseeland betonen, dass es nicht angemessen sei, einen solchen Vorfall über die Medien bekannt zu machen, sagte der Beamte weiter. Auch sei es ungewöhnlich gewesen, dass die neuseeländische Premierministerin die Angelegenheit in einem Telefongespräch mit Präsident Moon Jae-in letzte Woche direkt angesprochen habe.