Der neue japanische Premierminister Yoshihide Suga will Südkorea offenbar erst besuchen, wenn Seoul im Zwangsarbeiterstreit Garantien gibt.
Seoul müsse zusichern, dass die für die Entschädigung früherer Zwangsarbeiter beschlagnahmten Vermögenswerte eines japanischen Unternehmens nicht veräußert würden. Diese Position teilte ein hochrangiger Beamter des japanischen Außenministeriums mit.
In einer Situation, in der jederzeit eine Liquidierung erfolgen könne, "mache ein Besuch keinen Sinn", wurde der Beamte von der japanischen Nachrichtenagentur Kyodo zitiert.
Die südkoreanische Regierung will noch dieses Jahr ein trilaterales Gipfeltreffen mit China und Japan ausrichten.
Kyodo sieht hinter der Äußerung die Absicht, Seoul im Streit um Entschädigungen für Zwangsarbeiter Zugeständnisse abzuringen.
Suga hatte in einem Telefongespräch mit Südkoreas Präsident Moon Jae-in am 24. September gesagt, man dürfe die bilateralen Beziehungen nicht in ihrem jetzigen Zustand belassen.
Hintergrund ist, dass ein südkoreanisches Gericht die Beschlagnahme von Vermögenswerten des japanischen Stahlherstellers Nippon Steel in Südkorea angeordnet hatte. Grund hierfür war, dass ein Urteil des Obersten Gerichthofs aus dem Jahr 2018 für die Entschädigung von vier koreanischen Opfern der Zwangsarbeit zur Kolonialzeit nicht befolgt worden war.