Südkorea und Japan haben bei ihren Gesprächen ranghoher Diplomaten in Seoul lediglich ihre Meinungsunterschiede bestätigen können.

Das südkoreanische Außenministerium teilte mit, der Leiter der Abteilung für Asien- und Ozeanien-Angelegenheiten im Außenministerium Kim Jung-han und sein japanisches Gegenüber Shigeki Takizaki hätten sich mehr als zwei Stunden lang mit aktuellen bilateralen Themen auseinandergesetzt.

Die südkoreanische Seite habe gefordert, dass Japan ungerechte Exportbeschränkungen für Schlüsselprodukte der Halbleiter- und Displayindustrie gegen Südkorea zurücknehmen und im Hinblick auf die Entschädigungen für die südkoreanischen Zwangsarbeiter im Zweiten Weltkrieg noch aufrichtiger reagieren solle.

Hierzu habe die japanische Seite erläutert, dass diesbezüglich die südkoreanische Regierung selbst Lösungen finden solle. Ansonsten sei ein Besuch des japanischen Ministerpräsidenten Suga beim trilateralen Gipfel zwischen Südkorea, China und Japan nicht möglich.

Nach weiteren Angaben des südkoreanischen Ministeriums habe Seoul ebenfalls ernsthafte Bedenken über Japans Pläne für die Verklappung von kontaminiertem Kühlwasser geäußert. Die japanische Seite habe jedoch die Position vertreten, wonach hinsichtlich der Sicherheit kein Problem bestehe.

Der japanische Diplomat, der ebenfalls als Japans Chefunterhändler für die nordkoreanische Nuklearproblematik fungiere, sei zudem für Gespräche mit seinem südkoreanischen Pendant Lee Do-hoon zusammengekommen. Beide hätten über Maßnahmen für das stabile Management der aktuellen Lage gesprochen.

Takizaki schließt am morgigen Freitag sein dreitägiges Besuchsprogramm in Südkorea ab und kehrt nach Japan zurück.