Nach Ansicht eines präsidialen Beraters muss Südkorea eine neue internationale Ordnung schaffen, die frei von der Block-Diplomatie ist.

Die entsprechende Äußerung machte der Sonderberater für Vereinigung, Auswärtiges und Sicherheit, Moon Chung-in, heute bei einem Webinar.

Nach dem Amtsantritt der Regierung von Joe Biden könnte die Eindämmungsstrategie der USA gegenüber China in den Wirtschafts- und Technologiebereichen flexibler werden, jedoch hinsichtlich des Militärs und der Werte eher noch härter werden. Südkorea werde mit einer schwierigen Situation konfrontiert sein, es wäre schwieriger, die nordkoreanische Nuklearfrage friedlich zu lösen, sagte Moon.

Moon nannte als mögliche Wege für Südkorea, sich entweder den USA oder China anzuschließen, durch die Erklärung der Neutralität oder atomare Rüstung selbstständig zu werden und eine Gratwanderung zwischen beiden Ländern wie jetzt zu machen. Diese Optionen verursachten jedoch größere Kosten als Nutzen. Die Gratwanderung sei angesichts der aktuellen Spannungen sehr gefährlich.

Der Berater sagte, er bevorzuge persönlich ein „überschreitendes“ Vorgehen, damit Südkorea nicht eingekeilt würde. Südkorea müsse eine neue internationale Ordnung schaffen und sich somit aus der Block-Diplomatie befreien.

Er schlug vor, mit Ländern in einer ähnlichen Situation wie Japan und Australien eine nordostasiatische Wirtschaftsgemeinschaft und ein multilaterales Sicherheitsregime zu entwickeln, um einen neuen Kalten Krieg zwischen den USA und China zu verhindern.