Der Krisenchef der führenden Oppositionspartei Macht des Volks (PPP) hat sich öffentlich wegen der verurteilten früheren Präsidenten Lee Myung-bak und Park Geun-hye entschuldigt.
Kim Chong-in sagte heute auf einer Pressekonferenz im Parlament, dass man eine große Sünde vor der Geschichte und den Bürgern begangen habe. Beide wegen Korruptionsvorwürfen im Gefängnis sitzende Politiker stammten aus den Vorgängerparteien der PPP, darunter Saenuri-Partei.
Die Saenuri-Partei habe den schweren Fehler gemacht, Probleme der Herrschaftsmacht nicht frühzeitig zu entdecken und zu kontrollieren. Die Partei habe sich auf Kollusionen eingelassen und sich angesichts der Krise aufgespalten. Sie hätte Angst vor den Bürgern haben und sich zurückhalten müssen. Jedoch habe es an Selbstreflexion gemangelt, sagte Kim.
In Bezug auf die „Fehler“ der beiden ehemaligen Präsidenten sprach er von einer Verflechtung von Politik und Wirtschaft. Sie stünden im Verdacht, sich in Kollusion mit bestimmten Unternehmen ungerechterweise Gewinne verschafft zu haben oder im Prozess der Übernahme der Managementrechte Vorteile gewährt zu haben, entschuldigte er sich.
Kim kritisierte zugleich indirekt die amtierende Regierung. Man hätte anlässlich der Amtsenthebung der Präsidentin die Gelegenheit für ein weiteres Ausreifen der koreanischen Politik schaffen sollen. Er spüre Verantwortung für die aktuelle politische Situation, in der die Demokratie und Rechtsstaatlichkeit eher Rückschritte gemacht hätten, und entschuldige sich dafür, hieß es.