In Nordkorea fehlen infolge der Grenzschließung wegen der Corona-Pandemie auch Impfstoffe gegen Kinderlähmung.
Das schrieb das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen, UNICEF, in einem Bericht über die Menschenrechtslage in Nordkorea.
Nordkorea seien im vergangenen Oktober erstmals die Impfstoffe gegen Kinderlähmung ausgegangen. Die Impfquote bei OPV3 (Oraler Polioimpfstoff Typ 3) sei auf 84,3 Prozent im dritten Quartal 2020 von 97,3 Prozent im Vorjahresquartal gefallen, hieß es.
UNICEF rechnet mit einem stärkeren Rückgang der Impfquote, weil auch im Schlussquartal letzten Jahres und Anfang dieses Jahres keine Impfstoffe geliefert wurden.
Nach weiteren Angaben droht außerdem ein Mangel an Tuberkulosemitteln und Diagnosegeräten. Schon jetzt hätten 90.000 Menschen in Nordkorea, darunter 27.000 Kinder, keinen Zugang zu hochwertigen medizinischen Dienstleistungen mehr.
Diese Situation wird als Folge der Grenzschließung betrachtet, die Nordkorea zur Eindämmung von Covid-19 beschlossen hatte.
Laut UNICEF verzögerte sich der Transport dringend benötigter Güter im ersten Halbjahr letzten Jahres. Seit August könnten auch humanitäre Hilfsgüter nicht mehr über die Grenze transportiert werden.