Nach Einschätzung der südkoreanischen Regierung liegt nun der Ball für eine normale diplomatische Kommunikation zwischen Seoul und Tokio im Feld Japans. 

Präsident Moon Jae-in habe in seiner Rede zum Tag der Unabhängigkeitsbewegung des 1. März die Bedeutung der Problemlösung durch Dialog und seine wahre Absicht für die Entwicklung des südkoreanisch-japanischen Verhältnisses erneut übermittelt, sagte der Sprecher des Außenministeriums, Choi Young-sam, am Dienstag vor der Presse. 

Die Regierung sei bereit, jederzeit der japanischen Regierung gegenüberzusitzen und einen Dialog zu führen, betonte Choi und forderte Japan auf, hierfür eine Rolle zu spielen. 

Ein Beamter des Außenministeriums sagte Reportern gegenüber, dass in der Rede des Staatschefs das zweigleisige Prinzip, der Leitsatz der Außenpolitik der Regierung, enthalten sei.  

Er führte die aktuell angespannten Beziehungen zwischen Südkorea und Japan darauf zurück, dass Japan Fragen zur Vergangenheit mit anderen Kooperationsbereichen in Verbindung brachte. 

Es sei Japan, das sein Wort gebrochen habe, betonte der Beamte. Das lasse sich an Schritten Japans nach der Einigung über die Frage der Trostfrauen 2015 erkennen, die mit der Wahrnehmung von Verantwortung und dem Geist der Entschuldigung und Reue im Widerspruch stünden.