Chefstaatsanwalt Yoon Seok-youl hat seinen Rücktritt angeboten.

Die Entscheidung teilte Yoon heute vor dem Sitz der Obersten Staatsanwaltschaft Reportern gegenüber mit. 

Hintergrund ist das Streben des Regierungslagers, eine Ermittlungsbehörde für schwerwiegende Straftaten zu gründen, um die Anklage- und Ermittlungsbefugnisse voneinander zu trennen. 

Er könne nicht mehr tatenlos zusehen, wie die mit Mühe aufgebaute Gerechtigkeit und der gesunde Menschenverstand einstürzten. Der Geist der Verfassung und das rechtsstaatliche System, die dieses Land gestützt hätten, würden zerstört. Den daraus resultierenden Schaden würden die Bürger erleiden, betonte Yoon. 

Er fügte hinzu, dass er sich künftig für den Schutz der freien Demokratie und der Bürger einsetzen werde, so wie er es bisher getan habe, egal, aus welcher Position. 

Yoon hatte am Dienstag und Mittwoch die vom Regierungslager angestrebte Gesetzgebung für die Errichtung der neuen Ermittlungsbehörde scharf kritisiert und von der Vernichtung der Rechtsstaatlichkeit und der Verfassung gesprochen. Die Wegnahme der Ermittlungsbefugnisse der Staatsanwaltschaft würde die organische Kette von Ermittlungen über die Anklage bis zu den Gerichtsverfahren durchbrechen und dazu führen, dass Korruption grassiere, hieß es. 

Yoon hatte im Juli 2019 das Amt des Chefstaatsanwalts mit zweijähriger Amtszeit angetreten.