Die südkoreanische Regierung hat erneut Bedauern über die Entscheidung Japans geäußert, kontaminiertes Wasser aus dem havarierten Atomkraftwerk in Fukushima ins Meer abzulassen.
Anlass war, dass der japanische Stromversorger und AKW-Betreiber Tepco am Mittwoch der Öffentlichkeit über den Plan berichtete.
Die südkoreanische Regierung berief daraufhin eine Sitzung der zuständigen Minister ein. Koo Yun-cheol, Minister des Büros für die Koordinierung der Regierungspolitik, sagte dabei, Seoul äußere erneut tiefes Bedauern darüber, dass Tokio ohne vorherige Konsultationen mit Südkorea, dem nächsten Nachbarn, und die Einholung dessen Zustimmung einseitig den Plan vorantreibe.
Koo betonte, es sei für Japan ratsam, seinen einseitigen Plan zur Freisetzung des kontaminierten Wassers sofort zu stoppen und sich ausreichend mit der internationalen Gemeinschaft und seinen Nachbarländern zu beraten. Dabei wies er auf mögliche Gefahren und Schäden für die maritime Umwelt und die Sicherheit der Einwohner in Südkorea sowie die Besorgnis der Weltgemeinschaft, einschließlich der Pazifikanrainer, hin.
Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) hatte zuvor ein internationales Expertenteam für die Überprüfung des Entsorgungsplans Japans gebildet, dem auch ein südkoreanischer Experte angehört.
Die südkoreanische Regierung hatte Japan vorgeschlagen, wegen der Angelegenheit ein bilaterales Beratungsgremium zu gründen.
Laut japanischen Medien beschloss Tepco, im Meer etwa einen Kilometer entfernt vom AKW Fukushima Daiichi das tritiumhaltige Wasser abzulassen. Sollte das Verfahren planmäßig stattfinden, wird mit der Freisetzung voraussichtlich im Frühling 2023 begonnen.